Anzeige

Höveringhausen. Segelfliegen, könnte man meinen, ist ein reines Genuss-Hobby, bei dem es darum geht, die Aussichten zu genießen und absolute Freiheit zu erleben. Dass das lautlose Hobby jedoch auch eine ausgesprochen sportliche und wettbewerbsorientierte Seite hat, ist vielen Beobachtern nicht klar.

Neben zentralen Wettbewerben, die über das Jahr verteilt auf verschiedenen Flugplätzen stattfinden, gibt es den größten, dezentralen Wettbewerb: Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt). Über eine Saison lang zeichnen die Pilotinnen und Piloten aus den Flugsportvereinen ihre Flüge digital auf und laden sie nach der Landung in einem Onlineportal hoch. Aus der erflogenen Strecke, der benötigten Zeit und der Leistungsfähigkeit des Flugzeugs werden automatisch Punkte errechnet. Kurz und einfach erklärt: Wer die weiteste Strecke am schnellsten fliegt, bekommt viele Punkte. Wer am Ende der Saison die meisten Punkte hat, gewinnt. Dabei gibt es verschiedene Klassen, in denen die Wertung stattfindet.

Anzeige

Aussicht aus dem Cockpit.

Die Anforderungen an die Pilotinnen und Piloten sind groß: Sie müssen bereits Tage im Voraus ihren Flug planen, indem sie Wetterdaten beobachten und davon ausgehend ihre Strecke vorbereiten. Dabei werden die Strecken meistens in Form eines Dreiecks zurückgelegt, um auch am Heimatflugplatz wieder anzukommen. Während des Fluges müssen die Pilotinnen und Piloten dann mit den Wettergegebenheiten umgehen können und möglichst starke Thermik finden, um weite Strecken zurücklegen zu können. Matthias Schucka flog in diesem Jahr von Deutschland aus seinen weitesten Flug mit 899 km – bis nach Tschechien und dann wieder zurück ins Sauerland.

Anzeige

Im Jahr 2024 konnte der Luftsportverein Sauerland mit seinen Streckenflug-Pilotinnen und Piloten einige Erfolge erzielen: So sicherte sich der 32-jährige Matthias Schucka aus Garbeck den dritten Platz deutschlandweit und NRW-weit den zweiten Platz in der Standardklasse. Der Neuenrader Sven Friedriszik erflog Rang drei in der 15-m-Klasse in NRW, während Dietmar Kleine den vierten Platz in der Doppelsitzerklasse für sich entscheiden konnte. Mirja Klicks erreichte in der Frauenwertung NRW den 13. Platz.

Vom großen Flug zurück. Fotos: Maria Kneer

„Das Jahr war wettertechnisch nicht einfach, wir hatten noch nie einen so späten Saisonstart wie in diesem Jahr. Umso mehr freuen wir uns dann natürlich über die Leistungen unserer Vereinsmitglieder“, freut sich Matthias Schucka über die Leistungen seiner Vereinskollegen. So gelang es dem LSV Sauerland in der Vereinswertung NRW den 5. Platz zu erreichen. Die meisten Mitglieder des Vereins fliegen die Strecken mit vereinseigenen Flugzeugen.

„Wer im Flugsport erfolgreich sein will, braucht nicht zwingend ein eigenes Flugzeug. Im LSV Sauerland haben wir leistungsstarke Flugzeuge, deren Interieur wir stets auf dem neuesten Stand halten, sodass sie auch für den Wettbewerbsbetrieb konkurrenzfähig sind“, erklärt Schucka.

Anzeige