Menden. Im Kampf gegen Mäuse hat eine ältere Mendenerin eine hohe Geldsumme eingebüßt. Für nicht einmal 30 Minuten Arbeit und das Aufstellen von sechs Mausefallen und das Versprühen einer unbekannten Substanz kassierten angebliche Kammerjäger fast 1500 Euro – natürlich ohne Quittung und daher vermutlich auch unversteuert. Die Betroffene beobachtete, wie sich die beiden Unbekannten nachher draußen auf der Straße lachend umarmten. Sie erstattete Anzeige wegen Wuchers – einer Form von Betrug.
Wie so oft hatte eine Suche im Internet zu den vermeintlichen Fachleuten geführt. Dubiose Firmen nutzen Notlagen und Hilflosigkeit ihrer Opfer aus. Manchmal verwenden die Täter Namen tatsächlich existierender, örtlicher Unternehmen. Oder sie gaukeln vor, aus dem jeweiligen Ort zu kommen – obwohl sie tatsächlich eine längere Anfahrt haben. In der Regel ist für die Auftraggeber nicht zu erkennen, wer hinter der Firma steckt.
Wer einen Fachmann sucht, könnte zunächst im Bekanntenkreis nach Erfahrungen fragen. Das macht allein schon deshalb Sinn, weil Laien selten wissen, was realistische Preise sind. Wer am Telefon ein Unternehmen beauftragt, der sollte möglichst präzise Preisabsprachen treffen und nach Fachkenntnissen und -nachweisen fragen. Denn mit Gift sollte man zumindest in Wohnräumen vorsichtig sein. Im Streitfall dürfte es aussichtslos sein, bei Betrügern Gewährleistungsansprüche oder Schadenersatz durchzusetzen. Auch um gesetzliche Regelungen, beispielsweise zur Beseitigung besonders geschützter Wespen, scheren sich die schwarzen Schafe unter den Dienstleistern überhaupt nicht.