Märkischer Kreis. (pmk) Der demografische Wandel hat im Märkischen Kreis zu einem deutlichen Anstieg an Pflegefällen geführt. Als wichtige Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige hat sich die unabhängige Pflegeberatung des Kreises erwiesen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen ist seit 2015 kreisweit rasant gestiegen und damit auch die Bedeutung der Pflegeberatung. Im Ausschuss für Gesundheit und Pflege im Lüdenscheider Kreishaus stellte Ralf Kling, Fachdienstleiter Pflege, die aktuelle Pflegesituation vor. Mit Stichtag vom 15. Dezember 2021 meldet die Statistik kreisweit insgesamt 28.509 pflegebedürftige Personen. Das bedeutet eine Zunahme von rund 93 Prozent gegenüber 2015. Zuhause versorgt werden davon 24.114 Personen, also 84,6 Prozent; stationär in Senioreneinrichtungen untergebracht sind 4.395 (15,4 Prozent). Zum Vergleich: in 2015 betrug die „Heimquote“ noch 28,7 Prozent. Pflegegeld erhalten 19.002 Senioren. Ambulante Pflegedienste nehmen 5.112 Personen (rund 21 Prozent) in Anspruch.
Zu allen Fragen, die in der Pflegesituation auftauchen, beraten die Mitarbeiterinnen der Pflegeberatung des Kreises. Dabei kann es um die Organisation der Pflege gehen, entweder zu Hause oder in einem Pflegeheim oder die vorübergehende Versorgung beispielsweise nach einer Krankenhausentlassung. Beantwortet werden auch Fragen zur Finanzierung sowie zur Antragstellung und Begutachtung durch den Medizinischen Dienst, berichtete Ralf Kling. Die Beratung erfolgt für alle Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis kostenlos und anbieterunabhängig. Hauptzielgruppe sind die Angehörigen (45 Prozent der Gesprächspartner) und die Pflegebedürftigen (22 Prozent).
Seit Jahren bieten die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater wohnortnahe Sprechstunden und Hausbesuche an. 431 Personen nahmen dieses Angebot bisher in 2023 wahr. Die Zahl der Hausbesuche lag bei bisher bei 722. Für eine erste Kontaktaufnahme oder eine telefonische Beratung ist das Pflege-Info-Telefon unter 02352/966-7777 montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr, montagnachmittags von 13.30 bis 15.30 Uhr und donnerstagsnachmittags von 13.30 bis 17 Uhr besetzt. Der Info-Service wurde in diesem Jahr bisher von 5640 Ratsuchenden genutzt. Auch eine Videoberatung ist möglich. Über wichtige Themen und Neuerungen rund um die Pflege informiert die Pflegeberatung zudem über einen regelmäßigen Podcast und das Pflegecafé.
Titelfoto: Angesichts der zunehmenden Zahl Pflegebedürftiger wird auch die Pflegeberatung immer wichtiger. Symbol-Foto: Derian / Märkischer Kreis