Binolen. Als sich die Eisenbahnfreunde Hönnetal e.V. 1985 gründeten war die Stilllegung der Hönnetalbahn eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Nach dem aber das 75-jährige Jubiläum der Strecke mit reger Beteiligung der Hönnetaler Bevölkerung 1987 gefeiert worden war, schien bei der damaligen Bundesbahndirektion in Essen ein Umdenken eingesetzt zu haben.
Am 27. Mai 1988 wurde im Hönnetal und auf der Oberen Ruhrtalbahn ein neues Fahrplankonzept eingeführt, dass in weiten Teilen noch bis Ende 2016 Bestand hatte, so gut war es gemacht. Statt irgendwie fuhren die Züge der Hönnetalbahn ab diesem Termin im starren Taktfahrplan, das heißt in der Regel verlässlich zu einer festen Minute pro Stunde. Das war für die Hönnetalbahn fast eine Art Erdrutsch, denn deren Fahrplanstruktur beruhte in Teilen noch auf dem Fahrplan der 30er Jahre.
Für die Balver ergaben sich ab diesem Tag in Fröndenberg verlässliche Anschlüsse nach Hagen und Warburg, die Züge aus Neuenrade fuhren bis Unna durch, das für die oberen Hönnetaler nun auch direkt erreichbar wurde.
Dieser Fahrplanwechsel war somit ein entscheidender Schritt in Richtung Zukunft der Hönnetalbahn. In seiner Folge wurden 1994 neue Fahrzeuge eingesetzt und 1998 der Wochenendverkehr wieder eingeführt. Heute zählt die Strecke zum „Sauerland-Netz“ und erhält in Kürze nagelneue Fahrzeuge.
Das alles soll gefeiert werden. Am 7. Oktober steigt ein Streckenfest im Hönnetal. Unter dem Motto „30 Jahre Sauerland im Takt“ findet in Binolen ein Bahnhofsfest statt. Zwischen Fröndenberg und Neuenrade kehrt für einen Tag das Jahr 1988 zurück. Denn es verkehrt eine originale Zuggarnitur aus dieser Zeit bestehend aus einer Diesellok der Baureihe 212 und drei „Silberlingen“, Personenwaggons im Aluminiumdesign. Dazu kommt noch eine Diesellok der Baureihe 218.
In Fröndenberg gibt es zudem noch eine kleine Fahrzeugschau mit wesentlichen Schienenfahrzeugen der letzten 30 Jahre. „Stargast“ ist die Diesellok 218 137, die damals mit der „City-Bahn“ erstmals einen modernen Nahverkehr auf der Schiene demonstrierte. Heute gehört die Lok zum Verkehrsmuseum in Koblenz.
Auch die MVG beteiligt sich am Fest und setzt mit Unterstützung der „Traditionsbus Sauerland“ einen historischen und einen modernen Bus zwischen Hemer, Binolen und Balve ein. Da der Bus auch in Volkringhausen hält, lässt es sich dort auch gut parken – wobei die Anreise mit der Bahn eigentlich dazu gehört…
In Binolen erwartet den Besucher ein Fest rund um die Eisenbahn. Die Draisinen sind im Einsatz, die Modellbahn kann in Teilen besichtigt werden. Ebenso ist ein Busfahrsimulator einsatzbereit, an dem man selbst üben kann, einen Bus zu steuern.
Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt – kurz die Hönnetalbahn wird wieder einmal gefeiert.
Alle Informationen zum Fest liefert die Website der Eisenbahnfreunde Hönnetal
www.hoennetalbahn.com/streckenfest.htm