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Balve. (R.E.) Wie lange wird es den kleinen Fotoladen in der Hofstraße 5 in Balve noch geben? Diese Frage werden die Balver mit ihren Füßen beantworten müssen. Denn der Betreiber Udo Hilburg trägt sich mit dem Gedanken, sein Geschäft aufzugeben, und zwar am 31. März 2019.

Der Grund: Die Stadt Balve ist mit ihrem Passbilder-Automaten in Konkurrenz getreten und sorgt dafür, dass der Fotografenmeister eine Umsatzeinbuße von 50 Prozent zu beklagen hat. Zuviel sagt Hilburg und verweist darauf, dass er in Menden ein ähnliches Schicksal erlitten habe. „Auch dort musste ich meinen Laden schließen, weil die Auslagen höher als die Einnahmen waren. Es rechnete sich einfach nicht mehr. Und genauso ist es seit Herbst 2018 auch in Balve. Denn die Balver lassen ihre Passbilder im Rathaus anstatt bei mir machen. Sie zahlen sogar 10 Euro, obwohl sie bei mir für zwei Passfotos lediglich 9,95 Euro entrichten müssten. Aber ich darf ja nicht einmal Reklame für mein Angebot im Rathaus machen, indem ich Werbeflyer auslege“, klagt Hilburg und verweist damit auf die Anordnung von Bürgermeister Hubertus Mühling. Der habe ihm zu verstehen gegeben, dass es im Rathaus nicht gestattet ist, mit Flyern Werbung für einen gewerblichen Betrieb zu betreiben.

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Noch hat der Fotografenmeister nicht endgültig entschieden, ob er wirklich am 31. März 2019 das letzte Mal das Licht in seinem Laden in der Hofstraße ausmacht. „Ich habe zwar meinen Pachtvertrag gekündigt, hoffe aber, dass die Balver mein Angebot nutzen, damit ich mein Geschäft weiter betreiben kann. Ich hänge an Balve, arbeite hier sehr gern. Zudem machen wir ohnehin die besseren Fotos, sowohl für die Personalausweise, die Reisepässe, die Führerscheine als auch die Bewerbungen“, betont Hilburg und fügt hinzu: „Wo wollen die Balver denn ihre Passbilder zukünftig machen lassen, wenn es uns in der Hofstraße nicht mehr gibt?“

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