Balve. Die Unabhängige Wählergemeinschaft Balve traf sich am Donnerstagabend bei der Firma Jedowski (Auf dem Werenfelde 9), um sich mit einigen Fachhändlern über die Folgen der Corona-Pandemie auszutauschen. Die Bilanz fiel durchwachsen aus. Folgende Themen wurden in freundlicher, sachlicher Atmosphäre besprochen:
1. Coronaschutzverordnung – Allgemeinverfügung der Stadt Balve
Es wurde deutliche Kritik an der Information der zuständigen Behörden geübt. Insbesondere wurde dabei die schlechte Erreichbarkeit und die widersprüchlichen Aussagen des Ordnungsamtes der Stadt Balve kritisiert. Bei der Anwendung der Verordnungen waren deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Städten festzustellen. Einige kontrollierten so gut wie nie, andere sehr streng.
2. Betroffenheit von Corona
Während einige Betriebe (Handwerk/Lebensmittel) über gleichbleibende oder nur geringe Rückgänge des Umsatzes berichten konnten, waren in einigen Bereichen fast ein Totalausfall festzustellen (Eisdiele/Gastronomie).
3. Hilfen des Landes/Bundes
Während bei einigen bereits nach zwei Tagen das Geld auf dem Konto war, dauerte es bei anderen bis zu 6 Wochen. Teilweise wurden die Informationen als irreführend eingeschätzt. So war der Teil der Hilfsgelder, der für einen Konsum vorgesehen war, bei lediglich 2.000 Euro. Man kann ja dann auch Harz 4 beantragen, hieß es.
4. Die Ungleichheit zwischen systemrelevanten Betrieben und anderen Unternehmen war nicht nachvollziehbar (Baumarkt geöffnet, Blumenläden geschlossen).
5. Flobee, ein Internetdienstleister, der vom Stadtmarketing Balve und der CDU groß beworben wurde, hat sich bis jetzt als Rohrkrepierer für Balve herausgestellt. Bislang ist nur ein Balver Unternehmen dort vertreten. Zusätzlich war die Aktion mit dem Fachhandel gar nicht abgesprochen. Man hat es aus der Zeitung erfahren. Zusätzliche Probleme bestehen dabei, dass Unternehmen aus Arnsberg auf dem Balver Marktplatz vertreten sind, die dann die Kaufkraft aus Balve zusätzlich abziehen. Insgesamt wird das Geschäftsmodell eher kritisch gesehen.
6. Große Angst herrscht insgesamt vor der Zukunft. Man befürchtet, dass jetzt alle Aufträge vergeben werden, so dass dem Fachhandel zukünftig Anschlussaufträge fehlen.
Im Anschluss an den Gedankenaustausch bedankte sich der UWG-Fraktions-Vorsitzende Lorenz Schnadt bei der Firma Jedowski, besonders bei Alex Jedowski (BILD), für den gemütlichen Besprechungsort und die leckere Bewirtung.
Außer unspezifischer und haltloser Anschuldigungen wurde nichts geboten. So nicht, Herr Schnadt! Angst haben wir alle: Vor Ansteckung, vor Arbeitsplatzverlust, Verlust von Heim und Haus!
Ich habe einmal durchgerechnet: Noch so ein Coronaschub (Stichwort zweite Welle) und wir ziehen zwanglos nach etwa vier Monaten aus und müssen verkaufen. Fange ich an zu jammern oder zu lamentieren? Nein, ich schaue nach vorn. Jede Krise ist auch eine Chance. Ich hänge nicht am Eigentum, mitnehmen kann ich eh nichts.