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Balve. (R.E.) Als wenn die Stadt Balve die Anlieger aus der Dreikönigsgasse mit dem geplanten Ausbau der Straße nicht schon genug gegen sich aufgebracht hätte, sorgte sie am Montag für weiteren Zündstoff. Denn nach Angabe eines Anliegers bohrte die Stadt Balve ein Loch in einen Bürgersteig, der im Privatbesitz ist – ohne zuvor mit dem Eigentümer darüber zu reden.

Unverständlich, da die Stadtverwaltung genau an diesem Tag ein Gespräch mit dem Eigentümer des Bürgersteigs führte, um den Gehweg käuflich zu erwerben. Das Angebot soll sich um 8 Euro pro Quadratmeter bewegt und vorerst einen Kaufvertrag verhindert haben. Dass die Stadt Balve dennoch eine Bodenprobe gezogen hat, um den mit 430.000 Euro bezifferte Ausbau in den nächsten Tagen beginnen zu können, bringt den Sprecher der Anlieger, Matthias Camminady, auf die Palme.

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„Das ist der Hammer. Ohne die Einwilligung des Anliegers einfach mal eine Bohrung auf dessen Grund und Boden vorzunehmen, zeigt wieder einmal die Unfähigkeit dieser Stadtverwaltung“, lautet die scharfe Kritik von Camminady, der nach wie vor mit den anderen Anliegern gegen die Erhebung der Erschließungsbeiträge kämpft. Denn die Ausgaben für den Endausbau der Dreikönigsgasse in Höhe von 430.000 Euro müssen nach derzeitigem Stand zu 80 Prozent von den Anrainern gestemmt werden.

Auf das Bohrloch im Gehweg angesprochen, schlüpft Bauamts-Mitarbeiter Hartmut Scharf sofort in das Büßergewand. Die Stadtverwaltung hatte es schlichtweg versäumt, die Westnetz darüber zu informieren, dass sich der Bürgersteig in Privatbesitz befindet. „Dafür möchte ich mich bei dem Anlieger entschuldigen“, sagte Scharf im Gespräch mit der HÖNNE-ZEITUNG.

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Die Firma Westnetz, an der die Stadt Balve 74,9 Prozent Anteil und damit das Sagen hat, führte die Bohrung durch, um zu erkunden, wie tief die Gasleitung unterhalb des Gehweges liegt. Darüber Kenntnis zu erlangen, ist für den Versorger wichtig mit Blick auf den Gesamtausbau der Dreikönigsgasse, der bis Herbst 2019 erledigt sein soll.

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