Balve. Die Temperaturen steigen, der Frühling kehrt ein. Zeit für viele passionierte Sportler ihr Mountainbike aus dem Keller oder der Garage zu holen. Und was gibt es Schöneres, als durch die Wälder des märkischen Sauerlandes zu fahren. Sich an der Natur zu erfreuen, gleichzeitig aber auch viel Spaß zu haben, bei der Abfahrt über die so genannten Trails (Pfade oder enge Wege, die bereits existieren und durch eine eher unebene Oberfläche oder auch Wurzeln und Felsstufen dem Mountainbiker sein ganzes Fahrkönnen abverlangen).
Mountainbiker sind in den letzten Jahren in Verruf geraten
Doch nicht nur die Mountainbiker sind zu dieser Jahreszeit im Wald unterwegs. Wanderer, Reiter und andere Sportler oder auch Erholungsbedürftige sind auf den Wegen anzutreffen. Nicht zuletzt durch unglückliche Einzelfälle sind Mountainbiker in den letzten Jahren in Verruf gekommen. Auf der einen Seite ist die Zahl der Ausübenden in dieser Sportart enorm angestiegen, zum anderen macht die moderne Technik auch vor dem „Berg-Fahrrad“ natürlich nicht halt. Immer besseres Material und seit kurzem auch der elektrische Zusatzantrieb, kurz E-Bike oder E-Mountainbike, lassen es zu schneller und präziser zu fahren, leider nicht zur Freude aller Waldnutzer.
Oftmals fehlt der Respekt untereinander
Von einigen wenigen Unglücksfällen einmal abgesehen, wo es zu Zusammenstößen oder anderen Unfällen kam, ist es vor allem die Rücksicht auf- und der Respekt untereinander, der scheinbar häufig allen „Parteien“ fehlt. In einigen Regionen der Bundesrepublik gibt es bereits Verbote und Einschränkungen rund um die Ausübung des Mountainbike-Sports. Insbesondere Fahrverbote auf Waldwegen.
Mountainbiker wichtig für Tourismus
Im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist dies glücklicherweise (noch) nicht der Fall. Und auch unserer heimischen Region täte es gut, wenn es dabei bliebe, wenn die Wälder von Mountainbikern weiter befahren werden dürfen. Denn für den Tourismus ist dies wahrscheinlich eine lohnende Investition in die Zukunft. Hier sei auf die Orte Winterberg und Willingen verwiesen, die in ihren Wintersportgebieten mittlerweile im Sommer ein Mekka für Mountainbiker geworden sind. So genannte Bikeparks, mit extra angelegten Routen, aber auch ein perfektes Rad-Wegenetz für diese Sportart bringen mehr Gäste und dadurch auch mehr Umsatz.
Aber auch jetzt schon gibt es Unternehmen vor Ort, die in diesem Bereich tätig sind. Nicht nur der Fahrradladen Action Sports Offline in Küntrop, der sich auf den Mountainbike-Sport spezialisiert hat, sondern auch eine „Bikeschule“ ist bereits seit vielen Jahren hier vor Ort aktiv. Die Bikeschule Sauerland „unterrichtet“ Mountainbiker und Mountainbikerinnen in der Fahrtechnik, dem richtigen und sicheren Fahren mit dem Fahrrad im Gelände bzw. im Wald.
Sicherer Umgang mit Mountainbike
„Dabei kommt es uns aber nicht nur darauf an, dass wir unseren Kunden, die mittlerweile aus ganz Nordrhein-Westfalen anreisen, einen sicheren Umgang mit ihrem Bike beibringen“, berichtet Geschäftsführer Maik Wiesegart. „Uns liegt es sehr am Herzen, dass wir den Mountainbikern vor allem natur- und sozialverträgliches Fahren nahelegen“. In erster Linie geschehe dies durch eine perfekte Vorbildfunktion des Trainers oder Guides.
Als Mitglied des Vereins Deutsche Initiative Mountainbike e.V. verpflichtet sich die Bikeschule die sogenannten Trail-Rules (Wegeregeln) umzusetzen. Diese bestehen aus einfachen, aber klaren Regeln, wie zum Beispiel: „Fahre nur auf Wegen“, „hinterlasse keine Spuren“ oder „nimm Rücksicht auf andere Naturnutzer und Tiere“.
Maik Wiesegart, der mit seiner Frau Anja Dransfeld im letzten Jahr die Bikeschule Sauerland übernommen hat, berichtet, dass mittlerweile rund 15 ausgebildete Trainer und Guides für die Bikeschule arbeiten. „In unseren Fahrtechnikkursen erlernen Mountainbiker vor allem das Bergabfahren, denn hier sind Bremsen, Balance halten, Kurven und Absätze bzw. Stufen fahren die wichtigsten Techniken, um einfach viel Spaß zu haben.“
Die Bikeschule bietet in bis Oktober Kurse für Mountainbiker und Mountainbikerinnen sowie geführte Touren rund um Balve und Neuenrade an. Dieser Tage bildeten sich die Trainer selbst weiter. Am Osterwochenende hieß es für vier Tag nicht nur selber fahren, sondern sich von erfahrenen Ausbildern noch mehr Tipps und Tricks holen.