Mellen. (R.E.) Wenn in Balve mit Blick auf das Ehrenamt über Vorbilder gesprochen wird, dann fehlt garantiert ein Name nicht, nämlich Franz-Josef Griese. Bis ins hohe Alter war er ehrenamtlich tätig. Beispielsweise in der Schützenbruderschaft St. Hubertus Mellen, deren Ehrenvorsitzender „Jupp“ Griese war. Denn am gestrigen Mittwoch ist der Mellener im Alter von 87 Jahren in Dortmund verstorben.
„Jupp war immer präsent, wenn wir ihn brauchten“, sagte der 1. Vorsitzende der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Mellen, Markus Blöink, unserer Zeitung. Dieser Meinung schließt sich Oberst Christian Rüth an. „Auf unseren Ehrenvorsitzenden konnten wir uns stets verlassen. Er war ein sehr guter Mensch, der seine Schützen-Uniform mit Stolz getragen hat. Bis zuletzt war er dabei, wenn wir verstorbene Schützenbrüder mit unserer Fahne auf ihrem letzten Weg begleitet haben. Er hat nie nein gesagt, wenn uns ein Fähnrich fehlte. Damit nicht genug, hat er uns 2017, als er mit seiner Frau Anneliese das Jubelkönigspaar (1967/68) war, eine neue Königskette gespendet“, betonte Christian Rüth, der noch heute den Schützenhut vor Griese zieht, der die Mellener Bruderschaft 1995 vor einer Blamage bewahrte.
Damals ging es darum, den Nachfolger von Paul Schmitz-Schäfer in der Generalversammlung zu wählen. Bis nach Mitternacht ging es hoch her im Kaminraum der Schützenhalle, denn niemand war bereit, das Amt zu übernehmen. Und obwohl er wusste, dass er etlichen Gegenstimmen erhalten würde, stellte sich Griese zur Wahl. „Dass Jupp damals trotz des heftigen Gegenwindes angetreten ist, das rechne ich ihm noch heute hoch an. Andere hätten es nicht gemacht“, lobt Rüth den Ehrenvorsitzenden.
Franz-Josef Griese war nicht nur bei den Schützen ein Aktivposten, auch in der Kommunalpolitik. Als bekennender Sozialdemokrat hörte er 27 Jahre dem Stadtrat an und wurde 2000 mit dem Ehrenring der Stadt Balve belohnt. Anneliese Schmitz, eine langjährige Weggefährtin des Verstorbenen: „Wir haben immer gut zusammen gearbeitet in der SPD. Wir konnten uns auf ihn verlassen. Franz-Josef hatte einen guten Charakter.“ Auch „Siggi“ Drees, ehemalige Ortsvorsteherin von Mellen und CDU-Ratsherrin hat eine hohe Meinung vom Verstorbenen, der sehr viel für das Dorf geleistet hat. „Jupp war in allen Vereinen und auch noch Pächter des Gasthofs Steinberg mit seiner Frau Anneliese. Und das, obwohl er jeden Tag als Maurer seiner Arbeit nachgegangen ist. Es tut mir leid, dass er jetzt verstorben ist“, so „Siggi“ Drees, die der Familie ihr Beileid ausspricht.
Der Anteilnahme schließt sich unsere Zeitung gerne an. Auch ich persönlich. Denn Franz-Josef Griese und ich sind eine lange Wegstrecke gemeinsam gegangen. Etwas ganz Besonderes für mich war die Eiserne Hochzeit des Ehepaars Griese, die 2016 im November in Mellen gefeiert wurde, und bei der ich dabei sein durfte. An die Gespräche mit dem Jubelpaar und deren Familie erinnere ich mich gerne. Richard Elmerhaus