Balve. (R.E.) Alle Sportvereine der Stadt Balve, die bisher vom 1. Oktober bis 30 September eines jeden Jahres für die Nutzung der städtischen Sportstätten ein Entgelt in Höhe von 12.000 Euro an die Stadt zahlen mussten, und zwar gegen den Widerstand von UWG und SPD, sind im Rahmen der Corona-Pandemie für das Jahr 2019/2020 (bis 30. September) von den Zahlungen entbunden. Diesen Beschluss fasste der Rat der Stadt Balve in der Garbecker Schützenhalle.
Zuvor gab es eine lebhafte Diskussion, in der die UWG der CDU vorwarf, sich in ihrer Pressemitteilung mit fremden Federn geschmückt zu haben. „Nicht Sie von der CDU, sondern Cay Schmidt von der SPD war es, der im Haupt- und Finanzausschuss bereits gefordert hat, die Nutzungsgebühren ersatzlos zu streichen. Sie schmücken sich mit fremden Federn“, kritisierte UWG-Fraktions-Chef die Christdemokraten während der Ratssitzung.
Dass sich der Rat mit den Gebühren beschäftigte, ist in der Tat dem SPD-Fraktions-Vorsitzenden Cay Schmidt geschuldet. Er war es, der dieses Thema im Haupt- und Finanzausschuss abermals auf den Tisch gebracht hatte. Schmidt forderte die Christdemokraten auf, gänzlich auf die Sportstätten-Nutzungsgebühr zu verzichten, stieß aber bei der Mehrheitspartei auf taube Ohren.
Stattdessen beantragte in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der CDU-Fraktions-Vorsitzenden Alexander Schulte die Stadtverwaltung, sie solle eine Auflistung der Gebühren für den Stadtrat erstellen. Erst danach wolle die Partei über die Entlastung der Vereine befinden. Dieses Zahlenwerk legte die Stadtverwaltung dem Stadtrat vor.
Jahr für Jahr müssen die Sportvereine etwa 12.000 Euro in die Stadtkasse zahlen, weil sie die städtischen Räumlichkeiten nutzen. Die Stadt Balve zahlt aber auch Geld aus, und zwar Zuschüsse an die Sportvereine mit eigenen Anlagen, und zwar in Höhe von fast 12.000 Euro. Somit geht das Geld von der rechten in die linke Tasche der Stadtverwaltung, die von den Vereinen 12.000 Euro kassiert und genau diesen Betrag unter allen Clubs wieder verteilt.
Zitat: „CDU schmückt sich mit fremden Federn“. Völlig richtige Einschätzung. Das waren noch Zeiten, als Sportvereine als gesundheitsfördernd eingestuft wurden. Sportinfrastruktur sollte zu 100% vom Staat und der Stadt Balve subventioniert werden. Die CDU-Granden sind offensichtlich nicht in der Lage, sich aus tausenden (Genauer: zwischen 3000 und 3500) öffentlichen Töpfen zu bedienen. Oder sagen wir anders: sich richtig zu bedienen. Anstatt das Haus Mines zu sanieren, wäre Gesundheitsvorsorge (genau das betreiben Sportvereine) das richtige Ziel. Ich kann das Gejammer der CDU, es sei kein Geld da, nicht mehr hören. Wenn sich das Stadtmarketing im Falle der Langeweile (die ist reichlich vorhanden!) um diese Fördertöpfe kümmern würde, könnte es in Balve anders aussehen.