Balve. (R.E.) Die Katholische Kirchengemeinde St. Blasius Balve, die zweimal im Jahr zu Ehren ihres Schutzpatrons, Bischof St. Blasius, die Gläubigen zur Prozession einlädt, musste in diesem Jahr Verzicht üben. Bedingt durch die Corona-Pandemie durfte die Prozession weder über den Husenberg noch durch die Stadt führen. Pfarrer Andreas Schulte reagierte und machte aus der „Statt-Prozession“ einen Open-Air-Gottesdienst am heutigen Sonntagmorgen auf dem Kirchplatz der St.-Blasius-Gemeinde.
Gleich zu Beginn der Hl. Messe räumte der Seelsorger mit einem über viele Jahre gepflegten Irrglauben auf. Viele Balver meinen, die Stadtprozession fände zu Ehren des Hl. Johannes statt. Mit Hinweis aufHÖNNE-ZEITUNG sagte der Seelsorger, dass die Stadt Balve ihren Schutzheiligen am 27. Dezember feiert, und nicht am 24. Juni. Die Katholische Kirchengemeinde hingegen ehre St. Blasius am 3. Februar und am Sonntag nach dem 24. Juni. „Früher war an diesem Tag eine Kirmes in Balve“, ließ Pfarrer Schulte die Gläubigen wissen und bedankte sich bei all jenen, die den Open-Air-Gottesdienst möglich gemacht hatten. Darunter auch der Musikverein Balve, der mit einem Sextett die Hl. Messe musikalisch mitgestaltete, allerdings wenig zum Einsatz kam.
Dies gilt auch für den Gesang, denn Organist Maximilian Wolf nahm die Messbesucher nur selten mit. Und wenn, waren es keine Lieder, die die Gläubigen auch ohne das Gotteslob beherrschen. Schade. Der gemeinsame Gesang ist wichtiger Bestandteil einer Hl. Messe. Er fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Für ein intaktes Zusammengehörigkeitsgefühl will der neue Verwaltungsleiter des Pastoralverbundes Balve-Hönnetal, Markus Hablowetz, sorgen. Durch seine Arbeit soll Pfarrer Andreas Schulte, Chef des Pastoralverbundes entlastet werden, um mehr Zeit für die Seelsorge zur Verfügung zu haben. Versehen mit dem Segen Gottes und einem Mammut von Pfarrer Schulte tritt der neue Verwaltungsleiter am 1. Juli seinen Dienst an. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und bedanke mich für das Vertrauen, das mir schon jetzt geschenkt wird“, sagte Hablowetz, der großen Wert auf die gedeihliche Zusammenarbeit aller Gremien, aber auch der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Pastoralverbund Balve-Hönnetal legt.
Neben der Eucharistiefeier und dem Te Deum war es vor allem die Predigt von Pfarrer Andreas Schulte, die nachhallt. Sie zeigte nämlich unverblümt auf, wie wichtig es ist, dass die Menschen nicht stetig mit ihrem Schicksal hadern. Anhand seines glitzernden Steins, der einen Ehrenplatz im Pfarrhaus hat, ließ der Seelsorger die Menschen wissen, dass selbst Stolpersteine von Vorteil sind. „Stolpersteine lassen uns erkennen, was wirklich wichtig in unserem Leben ist. Sie können zwar mühsam und beschwerlich, aber auch wertvoll sein. Gott verteilt nicht nur Steine, er hilft uns auch, sie zu tragen“, predigte der Pfarrer, der den feierlichen Gottesdienst mit dem Eucharistischen Segen beendete, der kurzzeitig von Regen begleitet wurde. Fotos vom Open-Air-Gottesdienst unter www.hoennezeitung.de