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Balve/Münster. (lwl) In einem der Steinbrüche der Firma Lhoist bei Balve (Märkischer Kreis) fanden Mitarbeiter des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) bei Grabungen Wirbel einer bislang unbekannten Salamander-Art, die vor vermutlich 125 Millionen Jahren dort lebte. Zusammen mit den Bürgerinnen aus Balve und Umgebung suchte das LWL-Museum für Naturkunde in Münster nach einem passenden Namen für die Amphibien-Art, der nun gefunden wurde: „Balveherpeton hoennetalensis“.

„Balveherpeton hoennetalensis“ setzt sich zusammen zum einen aus dem Fundort Balve, zum anderen aus der griechischen Wort „Herpeton“, was so viel wie „kriechendes Tier“ bedeutet, und zum dritten aus dem nahe gelegenen Hönnetal. Die Wissenschaftler hatten Hilfe bei der Namensfindung: Fast 50 Namensvorschläge gingen im Museum ein. Auch Stephan Reisloh, hatte sich auf den Namensaufruf gemeldet und „hoennetalensis“ als Artenbezeichnung vorgeschlagen. Reisloh: „Das Hönnetal ist für mich die charaktergebende Landschaft dieser Region, die die Städte Balve und Menden und andere rund um die Steinbrüche im Massenkalk verbindet und die ich für besonders schützenswert halte. Auch wenn solche außergewöhnlichen Funde zumeist durch den Kalkabbau gemacht werden, so soll der Name des Salamanders an die einstmals besonders romantische Gestalt des Hönnetals mit unserer Hönne auf Dauer erinnern.“

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Der Name war schnell gefunden, doch zunächst musste der Salamander noch auf die offizielle Verlautbarung seines wissenschaftlichen Namens warten. Denn Namen neu entdeckter Arten dürfen erst nach Veröffentlichung der wissenschaftlichen Abhandlung bekannt gegeben werden, sonst sind sie ungültig.

Seit bald 20 Jahren sind Wissenschaftlerinnen des LWL-Museums für Naturkunde in der Nähe von Balve auf Fossilienjagd. Mit Erfolg: Die Fundstelle erwies sich als wahre Schatzgrube. Die Mitarbeiter des LWL entdeckten in den vergangenen zwei Jahrzehnten bei Grabungen unter anderem insgesamt vier Wirbel der bislang unbekannten Salamander-Art. Mit einer besonderen Grabungsmethode, dem Schlämmen, wurden die Halswirbel des Salamanders entdeckt.

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Den jüngsten Fund machten die Fachleute im vergangenen Jahr beim Ausschlämmen des Materials im LWL-Museum. Schnell stellte sich heraus: die gefundenen Wirbel sind mit einer Größe von drei Millimetern nicht nur sehr klein, sondern auch charakteristisch zur Bestimmung der Art und die ist tatsächlich noch unbekannt gewesen. So kam es, dass den Namen für die neue Art das Museum bestimmen durfte, dass die schöne Aufgabe an die Bürger in und um Balve weitergab.

 

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