Balve. (R.E.) Als Christoph („Keksi“) Rapp während der Generalversammlung im Jahr 2017 gegen den Kommissarischen Vorsitzenden der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve, Wilfried Schweitzer, antrat, um sich an die Spitze des größten Vereins in der Stadt Balve mit seinen 1.700 Mitgliedern wählen zu lassen, lag eine knisternde Spannung in der Luft. Das Abstimmungsergebnis stand fest – 164 für Rapp, 136 für Schweitzer – die Sensation war perfekt. Der Herausforderer hatte die Wahl gewonnen. Am heutigen Montag feiert „Keksi“, wie ihn die Schützenbrüder nennen, seinen 50. Geburtstag.

Dazu gratulieren sicher nicht nur die Schützen, sondern auch zahlreiche Balver dem 1. Vorsitzende, der es in den zurückliegenden drei Jahren verstanden hat, wieder etwas mehr Ruhe in den Verein zu bringen. Keine einfache Aufgabe, weil sich durch die Rücktritte von Brudermeister Engelbert von Croy und Geschäftsführer Martin Terbrüggen ein Spaltpilz innerhalb der größten Schützenbruderschaft in der Stadt Balve breit gemacht hatte.

Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen versucht der Brudermeister derzeit, die Schützenbruderschaft Balve durch die Corona-Pandemie zu führen, und zwar nach dem Motto: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Rapp weiß, dass er mit diesem Leitsatz bei allen Schützenbrüdern ganz automatisch die Vorstellungen von persönlicher Nähe und einer großen, tatkräftigen Gemeinschaft, ergänzt um das fröhliche Miteinander auf dem Schützenfest, weckt. „Es sind ungewöhnliche und herausfordernde Zeiten – auch für uns als Bruderschaft. Doch selbst wenn heute vieles anders ist als noch vor einigen Monaten, können wir Euch versichern: „Wir sind auch weiterhin für Euch da.“

Durch das regierungsseitig ausgesprochene Verbot zur Durchführung von Großveranstaltungen sah sich die Bruderschaft in der Verantwortung, ihrer Fürsorgepflicht für die Mitglieder und Gäste nachzukommen und alles zu tun, um das Risiko der Pandemie-Ausweitung einzugrenzen. „Daher haben wir für 2020 sowohl unser Schützenfest als auch die Kompaniefeste frühzeitig abgesagt“, sagt „Keksi“ Rapp.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation der Bruderschaft hatte der Vorstand unter seiner Federführung einen soliden Notfallplan erstellt. Er erlaubt es dem Verein, aufgrund der finanziellen Rücklagen, der in der Vergangenheit vorausschauend abgeschlossenen Verträge mit den Geschäftspartnern, der Beitragszahlungen und des Hebens diverser Kompensationspotentiale (zum Beispiel durch umfangreiche Ausgabenbeschränkungen) zuversichtlich zu sein. „Aus heutiger Sicht, auch unter Vorsichtsaspekten und Worst-Case-Betrachtungen, kommen wir ohne existenzielle Sorgen durch die Geschäftsjahre 2020 und 2021“, ließ der Vorstand die Schützenbrüder schon vor geraumer Zeit wissen.

Mit Blick auf die Corona-Pandemie erklärte der Vorstand: „Wir wünschen Euch alles Gute und allzeit beste Gesundheit. Bitte behaltet die Zuversicht und das Vertrauen, dass wir uns langsam aber sicher wieder der neuen Normalität im Alltag nähern und ganz bald wieder gemeinsam feiern werden.“ Das wünschen die Schützenbrüder auch ihrem sympathischen Chef „Keksi“, der seinen 50. Geburtstag heute nur in kleiner Runde feiern wird. Den zahlreichen Gratulanten schließt sich die HÖNNE-ZEITUNG gerne an. „Herzlichen Glückwunsch und alles Liebe und Gute, Herr Vorsitzender.“