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Balve. (R.E) Die Enkeltricks nehmen nicht nur ständig zu, sondern fallen auch immer häufiger auf fruchtbaren Boden. Die älteren Menschen werden über das Telefon so massiv unter Druck gesetzt, dass sie quasi ferngesteuert genau das machen, was die Ganoven von ihnen verlangen. So war es auch heute in Balve. Ein Senior wäre um 30.000 Euro geprellt worden, wenn nicht Nicole Kramer von der Sparkasse Balve das verbrecherische Vorhaben gestoppt hätte, denn die Heldin des Tages händigte dem betagten Balver das Geld nicht einfach aus, sondern startete eine intensive Befragung.

Als der Hönnestädter in die Sparkasse kam und Nicole Kramer bat, ihm 30.000 Euro auszuhändigen, schrillten bei der erfahrenen Sparkassen-Mitarbeiterin sofort alle Alarmglocken. Auf das Ansinnen des langjährigen Kunden eingehend, wollte sie von ihm wissen: „Warum möchten Sie einen so hohen Betrag auf einmal abheben, das kenne ich von Ihnen doch gar nicht.“ Als der Kunde nicht sofort reagierte, hakte sie noch einmal nach. Seine Antwort: „Das ist eine lange Geschichte.“

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Spätestens da war für Nicole Kramer klar: Hier stimmt was nicht. Als sie den älteren Herren noch einmal gezielt nach der Verwendung des Geldes befragte, fiel bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes der Groschen. „Durch die intensive Befragung hat es klick gemacht bei meinem Vater“, sagte uns sein Sohn, der voll des Lobes über Nicole Kramer ist. „Ohne ihr Gespür für die Situation wären die 30.000 Euro bei den Verbrechern gelandet.“

So wäre es in der Tat gewesen. Denn der Enkeltrick hatte lange Zeit hervorragend geklappt. Nachdem der Senior angerufen worden war, um seinem Enkel, der sich angeblich beim Amtsgericht in Dortmund befand, um ein Grundstück zu kaufen und es sofort ins Grundbuch einzutragen, schien der Enkeltrick perfekt zu funktionieren. Denn wie mit den Ganoven am Telefon abgesprochen, rief der Balver ein Taxi und fuhr zur Sparkasse. Hier sollte er die 30.000 Euro von seinem Konto abholen, aber nicht sagen für welchen Zweck, wieder heimfahren und das Geld bereithalten, das von einem Freund seines Enkels abgeholt werde.

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Genau so ging die Geschichte auch weiter. Der Senior war gerade dem Taxi entstiegen und wieder in seiner Wohnung, da ging das Telefon. Diesmal war das Gespräch jedoch nach drei Sekunden beendet. Denn als der Balver dem Mann am Telefon mitgeteilt hatte, dass er sofort die Polizei rufen werde, legte er sehr schnell auf. „Dieses Beispiel soll zeigen, dass die Verbrecher auch in Balve immer öfter den Enkeltrick anwenden. Deshalb müssen die älteren Menschen vorsichtig sein, wenn sie dubiose Anrufe erhalten, die nur darauf zielen, sie um ihre Ersparnisse zu bringen“, sagte uns sein Sohn, der erleichtert ist, dass der Enkeltrick in diesem Fall nicht von Erfolg gekrönt war.

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