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Entnommen der gedruckten Ausgabe der HÖNNE-ZEITUNG.

Von Daniel Pütz

Balve. Wieder in caritativer Mission unterwegs war der Balver Özkan Güler. Der Vorsitzende der DITIB-Gemeinde in Balve ist bekannt dafür Hilfsprojekte in afrikanischen Ländern zu organisieren. In diesem Jahr führte ihn seine Reise nach Kenia.
Etwa 160 km von Nairobi entfernt galt es 500 Menschen am grauen Star zu operieren. Der graue Star ist in Afrika aufgrund der Witterungsverhältnisse ein weit verbreitetes Problem (wir berichteten). Regelmäßig sammelt die DITIB Gemeinde Balve in Zusammenarbeit mit anderen islamischen Gemeinden Geld um diese dringend notwendigen Operationen durchzuführen. Vorort koordiniert und beobachtet Güler den Fortgang des Projektes.
Seine Reise dorthin finanziert er privat. In diesem Jahr habe er das Projekt selbst vorgeschlagen und entwickelt, berichtet er stolz. Da in Kenia 70 Prozent Christen sind, musste die Aktion bis Weihnachten über die Bühne gegangen sein, weil danach die Weihnachtsferien anstanden.
Doch die Operationen waren nicht die einzigen Hilfsaktionen, die vor Ort gestemmt wurden. Durch die schwere Trockenheit der letzten Jahre seien in Nordkenia 1,5 Mio. Tiere gestorben. Außerdem seien durch den Krieg in der Ukraine Lieferketten für Getreide unterbrochen. Durch die Unterversorgung mit Essen und Trinken sei die Säuglingssterblichkeit so hoch wie noch nie.
Daher habe man vor Ort beschlossen 50 Tonnen Mehl zu kaufen und an die Frauen zu verteilen. Mit einem 35 Kilogramm-Sack komme eine Frau etwa sechs Monate aus. So habe man also knapp 1400 Menschen in drei verschiedenen Städten helfen können, die jeweils etwa 400 km auseinender liegen.
Zunächst ging es mit einer russischen Propellermaschine nach Mandera an die somalische Grenze. Die Menschen seien dort so arm, dass sie teilweise verhungerten. Die nächste Reise per Lkw führte Güler dann nach Garissa wo er mit seinem Hilfstrupp weitere Mehlrationen verteilen konnte.
Gleich am nächsten Morgen ging es weiter nach Pamariver. Die Reise sei extrem kraftraubend gewesen, erzählt der Balver weiter. Nicht zuletzt durch das sehr unterschiedliche Klima. In Deutschland grad noch Minusgrade waren es in Nairobi angenehme 24° C und dann in der kenianischen Wüste über 40° C und das in wenigen Tagen.
Wer mit Güler spricht merkt sofort, wie er für die Sache brennt. Mutmaßlich wird dies nicht seine letzte Mission gewesen sein.

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