Balve. Die Bürgerregion am Sorpesee möchte an die Erfolge der vergangenen sieben Jahre anknüpfen und schickte am Montagabend die ersten fünf Vorhaben auf die Reise. Mit der neuen Regionalen Entwicklungsstrategie als Basis und den vier spannenden Handlungsfeldern JUNGsein, ZUSAMMENsein, KLIMAKLUGsein und BEWEGTsein, hat sich die Region neu aufgestellt, um die ländliche Entwicklung weiterhin zu stärken.
Den Auftakt gestaltete Christoph Hillebrand, als Vertreter der WOOHOO – Mosaik GmbH, der das Projekt „PAWWALK – WALDAKTIVsein am WOOHOO“ anschaulich darstellte. Um die Vielfalt des pädagogischen Angebotes in der Natur zu erweitern, ist im vorderen Bereich des Outdoorzentrums am Sorpesee die Errichtung eines Wald-Niedrigseilgartens geplant. Der kreative Name leitet sich vom indianischen Wort für Treffen „POWWOW“ und „paw“ (engl. Pfote) ab. Durch den Bau des Niedrigseilgartens wird ein attraktives, kostenloses Angebot für alle Einheimischen sowie Besucherinnen und Besucher des Sorpesees geschaffen. Der Niedrigseilgarten versteht sich als Waldspielplatz und ergänzt das erlebnispädagogische Programm ganz nach dem Motto „Freude an draußen“. Es geht darum, die Motorik zu fördern, Sinne zu schärfen und die Wahrnehmung für die Umwelt zu sensibilisieren. Eine zusätzliche Sitzecke soll für Entspannung sorgen. Für das Vorhaben werden rd. 13.000 € Förderung zur Verfügung gestellt.
Christian Wulf vom Jugendzentrum in Balve brachte den Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe anschließend die Projektidee „Anschaffung eines Jugendbullis als mobiles Jugendzentrum“ näher. Die dörflichen Strukturen erfordern alternative, zielgruppengerechte Jugendarbeit. Diese wird aufgewertet, wenn der Stadt Balve zukünftig ein Jugendbulli zur Verfügung steht. Das Fahrzeug ist multifunktional einsetzbar: Er dient einerseits als mobiles Jugendzentrum in der sogenannten aufsuchenden Jugendarbeit und andererseits als Transportmittel, um der jungen Generation (spontane) Ausflüge zu ermöglichen. Ausgestattet wird das Fahrzeug mit Spielmaterial, aber auch mit W-LAN und Outdoorequipment. Dabei und auch bei der äußeren Gestaltung sowie der Fahrtenplanung haben die Jugendlichen ein Mitspracherecht und werden sich entsprechend einbringen. Das Projekt trägt zur Qualitätssteigerung der Jugendarbeit im ländlichen Raum bei, indem diese dadurch flexibel und zielgerichtet ausgestaltet wird. Die Fördersumme liegt bei rd. 60.200 €.
Der SGV Langscheid präsentierte im Anschluss sein Vorhaben „Wandertreff für Kids, Teens & Family“. Mit dem Projekt wird am Sportpark Langscheid ein neuer, multifunktionaler Anlaufpunkt für Wanderer und Interessierte geschaffen, der es ermöglicht Angebote des Vereins auszubauen, somit Zielgruppen zu gewinnen, aber auch Arbeits- und Organisationsabläufe zu erleichtern. Das Ehrenamt wird damit zusätzlich unterstützt. Der neue Aufenthaltsraum soll zukünftig für gemeinschaftliche Aktivitäten, Treffen und Workshops genutzt werden. Dies ist eine sehr gute Ergänzung zur SGV-Hütte an der Krähenbrinke und ermöglicht auch mobilitätseingeschränkten Personen, den Zugang zu den Angeboten des Vereins. Ca. 23.800 € beträgt die LEADER-Förderung.
An eine besondere Zielgruppe wendet sich das innovative Projekt „Präventive Hausbesuche für ältere Menschen“ von der Stadt Arnsberg. Die Fachstelle Zukunft Alter baut ein zugehendes Beratungsangebot auf, das Menschen ab 80 Jahren erreichen soll. Mit dem Instrument des „Präventiven Hausbesuches“ (PHB) wird jede:r Bürger:in zum 80. Geburtstag das Angebot eines unverbindlichen, kostenlosen Gesprächs gemacht, möglichst zu Hause. Ziele davon sind die Stärkung von Ressourcen und die Vermeidung von Risiken (gesundheitsförderliche und präventive Anteile). Es Beratungsangebot für 80-Jährige geschaffen werden, welches frühzeitig Hilfe und Unterstützung vermitteln und gleichzeitig Ressourcen der Gesundheitsförderung erkennen und aktivieren kann. Mit beiden Elementen fördern die Präventiven Hausbesuche das selbständige und selbstbestimmte Leben im Alter.
Darüber hinaus sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Hausbesuchen ausgewertet und genutzt werden, um gemeinsam mit den Akteuren im Stadtgebiet Angebotslücken zu erkennen und möglichst zu schließen. Langfristig ist das Projekt auch auf die gesamte LEADER-Region übertragbar. Inklusive der Einrichtung von Personalstellen erhält dies eine Fördersumme von rd. 156.000 €.
Den Abschluss der Präsentationsrunde bildete der engagierte TuS Sundern, der dem Gremium seine Idee „Röhrtal future – train & teach“ präsentierte. Der größte Sportverein Sunderns möchte mit dem neu entwickelten Konzept „Train & Teach“ ein Pilotprojekt starten. Darin sollen Schule und Sport zusammengebracht und eng miteinander verknüpft werden. Es schafft die Möglichkeiten, dass Kinder am Nachmittag unter Beaufsichtigung an der Sportstätte lernen sowie Hausaufgaben bearbeiten können und im Anschluss zum Fußballtraining übergehen können. Es ist geplant, die Nachwuchsförderung damit entscheidend voranzubringen. Ergänzt werden die Zukunftspläne des Vereins durch infrastrukturelle Maßnahmen, die das Umfeld aufwerten und sich an digitalen, nachhaltigen und klimabezogenen Grundsätzen orientieren. Mit diesem Invest von rd. 104.000 € Förderung möchte sich der Verein zukunftsfähig aufstellen.
Mit jeweils einem Projekt aus Arnsberg und Balve sowie drei Vorhaben aus Sundern zeigte sich erneut die räumliche Bandbreite und Themenvielfalt in der Region. Es ist zu erkennen, dass innovative und zukunftsfähige Vorhaben im Fokus stehen und die Projektträger die Kernthemen der ländlichen Entwicklung im Blick haben. Mit der Befürwortung der ersten fünf Vorhaben der neuen Förderphase zeigte sich das Regionalmanagement, bestehend aus dem bekannten und bewährten Team, Leonie Loer und Annika Kabbert, sehr zufrieden. Mit Spannung werden die nächsten Ideen erwartet, die jederzeit eingereicht werden können.