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Balve. Zum Thema Windkraftanlagen schreibt der UWG-Vorsitzende den nachfolgenden Leserbrief. Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich ausdrücklich dass Recht der Kürzung vorbehält.

Ich möchte mit diesem Leserbrief ein Thema ansprechen, welches bislang in der Presse aber auch in der öffentlichen Diskussion aufgrund seiner Dimension viel zu wenig Beachtung bekommen hat.

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Es geht um die Aufstellung von Windenergieanlagen (WEA), umgangssprachlich auch Windräder genannt.

Bekannt ist soweit, dass auf Balver Gebiet bereits einige WEA in Betrieb sind. So z.B. im Beckumer Feld, auf dem Hahnenberg und in Leveringhausen. Darüberhinaus sind die 6 WEA auf dem Neuenrader Kohlberg gerade vom Balver Stadtgebiet aus gut sichtbar. Öffentlich bekannt ist miQlerweile auch die Genehmigung von drei weiteren WEA auf dem Garbecker Kriegerbrandt durch den Märkischen Kreis. Auf der Karte des Märkischen Kreises ist ebenfalls gut sichtbar die Planung von 6 weiteren WEA oberhalb des Balver Baumberges. Dazu gekommen ist weiterhin öffentlich die Planung von 4 WEA rund um den Steltenberg in Langenholthausen. Auf der vom Projektentwickler Procon präsentierten Karte konnte man dann auch die weiteren 5 WEA oberhalb von Langenholthausen, aber auf Sunderaner Gebiet (Wulfringhausen) gut erkennen. Ebenfalls in Nieringsen im Balver Wald (Hemeraner Gebiet) sollen auch mindestens 4 WEA aufgestellt werden. Und kann man den Ornithologen und anderen Naturforschern glauben, die Ende letzten Jahres um den Bollenberg in Mellen gelaufen sind, dann sind dort auch 4 WEA geplant.
In allen Fällen handelt es sich übrigens um die Mega-Ausführungen mit fast 250 Metern Gesamthöhe.

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Wer jetzt die Standorte kennt und die Aufstellorte zusammenbringt, erkennt sehr präzise, dass Balve in wenigen Jahren komplett von Windrädern umzingelt ist.
Es geht mir dabei nicht um das Pro und Contra Windkraft, sondern alleine um die Konzentration auf Balve und seine Dörfer.

Warum ist das eigentlich so, und warum weht offensichtlich nur in Balve der Wind besonders gut?
Die Landesregierung erläßt den Landesentwicklungsplan (LEP), daraus entwickelt die Bezirksregierung den Regionalplan. Diesen Regionalplan hat der Märkische Kreis mit seinen beiden involvierten Balver Landräten Thomas Gemke und Marco Voge derart umgesetzt, dass rund 90 Prozent der Windvorrangflächen des gesamten Märkischen Kreises sich auf Balver Stadtgebiet befinden bzw. angrenzen!

Dass hier in Balve die Projektentwickler nun Schlange stehen, verwundert jetzt keinen mehr. Und praktischer Weise ist der Märkische Kreis auch noch Genehmigungsbehörde.

Ich habe es seinerzeit schon für einen schweren Fehler gehalten, fast alle Windvorrangflächen in Balve zu konzentrieren. Wann stellt eigentlich jemand fest, wann es zuviel ist (optisch bedrückende Wirkung)? Und wer sollte das eigentlich sein?

Fakt ist, eine WEA hat eine Genehmigungsdauer von 20 Jahren (mit der Möglichkeit der Verlängerung). Was das jetzt für Balve bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.

Lorenz Schnadt
UWG-Fraktion Balve


Titelbild: Vier neue Windkrafträder soll es südlich von Langenholthausen geben. Auf Sunderner Seite direkt an der Grenze zu Balve sollen weitere fünf Anlagen entstehen.