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Balve/Märkischer Kreis. Vier Studierende aus dem Landarztprojekt LOCALHERO der Uni Witten/Herdecke absolvieren ab Montag, 7. August, ein medizinisches Praktikum im Märkischen Kreis. Einsatzorte sind in Balve, Hemer und Nachrodt-Wiblingwerde.

Am kommenden Montag ist es soweit – der erste Einsatz in einer Landarztpraxis. Vier Studierende der Universität Witten/Herdecke (UW/H) beginnen ihr einwöchiges Praktikum im Rahmen des Projektes LOCALHERO und sammeln erste Erfahrungen in einer Hausarztpraxis in Balve, Hemer und Nachrodt-Wiblingwerde.

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Um die Studierenden herzlich willkommen zu heißen und besser kennenzulernen, hat die Gesundheits- und Pflegeplanung des Kreises ein kleines Rahmenprogramm zusammengestellt. Programmpunkte werden ein Ausflug mit Alpakas sein oder gemeinsam in Balve eine Besichtigung der schönen Luisenhütte. Anschließend darf der Pferdesimulator des Reitvereins Balve ausprobiert werden. Die Gesundheits- und Pflegeplanung des Märkischen Kreises, gilt als Ansprechpartnerin für Ärztinnen und Ärzte, die sich im Kreisgebiet niederlassen wollen. Sie sieht in den Famulaturen eine gute Chance, angehende Medizinerinnen und Mediziner für die Vorzüge des Märkischen Kreises zu interessieren. Dabei ist das Projekt langfristig ausgerichtet: Dieselben Famulanten werden weitere zwei Wochen im Märkischen Kreis Praxiserfahrungen machen und 2024 wieder eine Woche.

Anders als bei anderen „Landarzt“-Projekten hat sich LOCALHERO zum Ziel gesetzt, angehende Medizinerinnen und Mediziner bereits im Studium für das Thema zu interessieren und Faktoren zu identifizieren, die den ärztlichen Nachwuchs langfristig in der Region halten. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro gefördert und als Verbundprojekt mit den Universitäten Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke durchgeführt. Zu den teilnehmenden Kreisen, in denen nun die Wittener Studierenden Praxiserfahrungen sammeln, zählen neben dem Märkischen Kreis auch Soest, Olpe und der Hochsauerlandkreis. 

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Die Begeisterung für ein Leben und Arbeiten auf dem Land soll dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten in denen am Projekt teilnehmenden Regionen entgegenwirken. So wurde mit LOCALHERO ein innovatives Lehrkonzept für den theoretischen Teil des Studiums entwickelt, das mit vielen unterschiedlichen praktischen Erfahrungen sowie einem Begleitprogramm ergänzt wird, das die jeweiligen Kreise durchführen und so den Studierenden einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit als Landärztin oder Landarzt gewährleisten.

Studierende, Patienten und Praxen im ländlichen Raum profitieren gleichermaßen

Auch die Studierenden freuen sich auf die Erfahrungen auf dem Land und dürfen zugleich innerhalb des Projektes viele eigene Vorschläge unterbreiten, die das Studium, welches an der UW/H bereits sehr praxisorientiert ist, noch attraktiver machen sollen. Durch das Projekt konnten darüber hinaus viele neue Lehrpraxen in Gebieten rekrutiert werden, die sonst eher keine Anbindung an eine universitäre Ausbildung genießen. Die Lehrärztinnen und -ärzte profitieren somit ebenso von der Hinwendung zum ländlichen Raum und können vielfältige kostenfreie Fortbildungen an der UW/H nutzen und sich selbst mehr in die universitäre Lehre einbinden. Zu guter Letzt sollen am Ende durch die Verstärkung junger Ärztinnen und Ärzte die Patienten vor Ort profitieren, denn für sie soll durch das Projekt in der Zukunft eine funktionierende hausärztliche Versorgung sichergestellt werden.

Das Projekt LOCALHERO (LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen) startete im Januar 2022 und läuft bis Ende 2024. In den kommenden zwei Jahren folgen jeweils weitere Gruppen mit geplanten Größen von 50 bis 75 Studierenden pro Jahr.

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