Balve/Hönnetal. Im September 2023 hat die Stiftung Hönnetal die Petition “Hönnetalzerstörung stoppen” ins Leben gerufen. Innerhalb von zwei Monaten wurde sie von rund 950 Unterstützern unterschrieben. Das Sammelziel 1000 wird bis zum Jahresende erreicht und voraussichtlich auch deutlich überschritten. Das teilt für die Stiftung Hönnetal Adalbert Allhoff-Cramer mit.
Die Petition richtet sich unmittelbar an die Landesregierung NRW und damit zugleich an die Bezirksregierung Arnsberg, die im Rahmen der Regionalplanung für die Festlegung einzelner Abbaugebiete zuständig ist. „In dieser Frage setzen wir auf das persönliche Engagement des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und der stellvertretenden Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie) zugunsten des einzigartigen Naturmonuments Hönnetal. Bei der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans NRW muss das Hönnetal nach unserer Auffassung wegen seiner außergewöhnlichen Kultur- und Naturschätze als Nummer 30 in die Liste der landesbedeutsamen Kulturlandschaftsbereiche aufgenommen werden (vgl. LEP-NRW Seite 36)“, so weiter der Sprecher der Stiftung.
Viele Unterstützer der Petition äußern sich in ihren Kommentaren eindeutig in diesem Sinne: „Wir dürfen Biotope und Natur nicht weiter dem Gewinn opfern. Dieser Naturraum dient seltenen Arten als Lebensraum und gerade im Moment erleben wir global, wie wichtig die Erhaltung von Lebensräumen ist“ (Manuela Pietrzak). „Ich möchte, dass dieses unglaublich schöne Hönnetal erhalten bleibt und der Schutz wesentlicher ist als kommerzielle Interessen“ (Andrea Schmidt). „Landschaft- und Natur- und Klimaschutz müssen vor weit zerstörender Kalkindustrie kommen“ (Günther Reichle). „Es wird höchste Zeit, dass sich das Land NRW vertreten durch den amtierenden Ministerpräsidenten Wüst an die Schutzaktion für das Hönnetal aus den Jahren 1912/1913 erinnert und die Maßnahmen zur Erhaltung des Landschaftsbildes weiterführt“ (Oliver van Dijk).
Ein berührender Kommentar: „Ich war 20 Jahre als Lokführer im Hönnetal tätig. Während dieser Zeit habe ich dieses bezaubernde Fleckchen Erde lieben gelernt. Ferner habe ich mich auch mit der Historie des Hönnetals beschäftigt, von der Steinzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Und da ich als Lokführer durch den Abtransport des Kalksteins unmittelbar an der Vernichtung dieses einzigartigen Landstrichs beteiligt war, sehe ich es als meine Pflicht an, mit dieser Unterschrift der zerstörerischen Nutzung Einhalt zu gebieten” (ohne Namensnennung).
Torsten Radtke aus Menden fordert Ministerpräsident Wüst ganz persönlich auf: „Es ist ein wunderschönes Naturdenkmal und muss als solches erhalten bleiben. Auch im Sinne unserer Nachfahren: HERR WÜST, SCHAUEN SIE SICH DIESES NATURDENKMAL MAL AN„. „Diesen Appell haben wir zum Anlass genommen, Hendrik Wüst und Mona Neubaur persönlich zu einem Besuch des Hönnetals einzuladen. Die Antwort steht aus“, schreibt Allhoff-Cramer weiter in seiner Mitteilung.
Ab dem 20. November liegen die Planungen des Betreibers Lhoist Gruppe öffentlich aus (Rathaus Balve und Kreishaus Lüdenscheid). Die Öffentlichkeitsbeteiligung ist in diesem Fall vorgeschrieben, weil infolge der geplanten Vertiefung des Steinbruchs Asbeck um 60 Meter ein Abbaugewässer entsteht. Die Unterlagen können auch über Internet abgerufen werden (www.uvp-verbund.de).
Die Stiftung Hönnetal votiert für entschiedenen Klima- und Landschaftsschutz und gegen jede Vertiefung oder Erweiterung des Steinbruchs. „Wir bitten alle engagierten Hönnetalfreunde um tatkräftige Unterstützung, um das Ende der Rohstoffausbeutung im Hönnetal herbeizuführen. Die Petition wird über das Jahresende 2023 hinaus fortgesetzt und wird sich auch weiterhin mit aller Kraft gegen die fortgesetzte Zerstörung des Hönnetals wenden,“ heißt es abschließend.
Unterstützt wird die Petition vom Naturhistorischen Verein Hönnetal. Der Aufruf erfolgt über openpetition.de/!hoennetal.