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Stadt Balve. Alles wird teurer. Die Inflation galoppiert manchem Balver davon, der jetzt schon nicht mehr weiß, wie er alles bezahlen soll. Da kommen schriftliche Angebote auf sinkende Strompreise des Grundversorgers gerade Recht. Neuerdings wird jedoch auch an der Haustür für einen Wechsel geworben.

Inzwischen sind in Balve sehr viele Stromnutzer bei den heimischen Stadtwerken untergekommen. Für die Dauerkunden, also nicht diejenigen, die gerne jährlich wechseln, lag der Strompreis in diesem Jahr im Normaltarif bei rund 38 Cent pro kWh und damit 2 Cent unter der Strompreisbremse. Bei der Grundversorgung lag er deutlich höher, wurde dann aber aufgrund der besagten Strompreisbremse reduziert. Diese Grundversorgungspreise gehen nun deutlich zurück und liegen nun annähernd beim Preis der Stadtwerke Balve.

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Da unter anderem argumentiert wird, dass die Stadtwerke vom Grundversorger ihren Strom beziehen und daher natürlich die Preise höher liegen, fragte die HÖNNE-ZEITUNG einmal bei Geschäftsführer Hans-Jürgen Karthaus (Foto) nach. „Wir kaufen unseren Strom am freien Markt und nicht beim Grundversorger“, widerspricht Karthaus eindeutig. Denn nur so seien die relativ guten Preise zu halten. So hat er auch eine gute Nachricht im Gepäck: Die Strompreise werden sich im kommenden Jahr nicht verändern.

Langfristig rechnet der Balver Geschäftsführer sogar mit einer weiteren Entlastung. Denn zum einen werden langfristige Ankäufe getätigt, zum anderen führe man Verhandlungen etwa mit der Dorfenergiegenossenschaft Mellen zur Einspeisung des gewonnenen Solarstromes. „Von daher ist das Argument der Werber, wir beziehen unseren Strom vom Grundversorger, absoluter quatsch“, reagierte Karthaus verärgert.

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Als ärgerlich bezeichnet er allerdings auch die Preisgestaltung durch die Bundesnetzagentur. Die Preise steigen weiter ungebremst. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, weist der Geschäftsführer darauf hin, dass die Kilowattstunde im Einkauf zwischen 10 und 12 Cent liege, Nebenkosten wie Netzpreise und Steuern den Bruttopreis in die Höhe treiben und damit das höchste Niveau in Europa haben.

Von daher ist die Ankündigung, dass die Strompreise für 2024 stabil bleiben, schon eine gute Nachricht. Leicht besser sieht es sogar für die Gaskunden der Stadtwerke aus. Der Gaspreis sinkt im kommenden Jahr von bisher 11,8 Cent pro kWh auf 11,2 Cent.

„Wir kaufen jetzt schon Strom für 2027“, so Karthaus weiter. So langfristig seien die Preise noch einmal günstiger, als der derzeitige Einkauf. So blicken die Stadtwerke Balve zuversichtlich in die Zukunft, zumal eben durch Sonnen- und in ein paar Jahren auch Windenergie viel Strom direkt auf dem Balver Stadtgebiet erzeugt werden kann.    kr

Preise im Jahr 2024

Der Strompreis liegt bei 37,95 Cent pro Kilowattstunde. Für Kunden mit Nachtspeicher (NT) ist der Preis von 28,95 Cent pro Kilowattstunde ebenfalls stabil.

Der Gaspreis sinkt von derzeit 11,8 Cent pro Kilowattstunde auf dann 11,2 Cent.

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