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Küntrop. „Piepender Rauchmelder auf einem landwirtschaftlichen Anwesen“ lautete die Meldung, mit der die Küntroper Einsatzkräfte  in ihre praktische Übung starteten. Zuvor frischte man in einem theoretischen Teil im Schulungsraum des Gerätehauses noch die Grundlagen zum Thema Atemschutz auf.

Vor Ort angekommen stellte sich die Situation wie so oft anders dar, als zunächst angenommen: In einem großen alten Bauernhaus gab es ein fiktives Feuer, eine Person machte sich bereits an einem Fenster bemerkbar, zwei weitere wurden noch vermisst – in der Fachwelt nennt man dies einen kritischen Wohnungsbrand.

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Kritischer Wohnungsbrand:

Der kritische Wohnungsbrand wurde 1998 durch die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren festgelegt und ist heute ein Referenzeinsatz bei der Brandschutzbedarfsplanung. Hierbei geht man davon aus, dass es im Obergeschoss eines mehrgeschossigen Gebäudes brennt und die Feuerwehr eine zügige Menschenrettung über Leitern und den Treppenraum vornehmen muss.

Für die Übungsleiter Heinrich Brockhagen, Gregor Berghoff und Sven Blümel stand die Nähe zur Realität im Vordergrund: „Wir haben mit Nebel und Lichteffekten gearbeitet, um ein möglichst reales Feuer zu schaffen. Bei uns brennt es zum Glück nicht oft, umso wichtiger sind aber entsprechende Übungen, um am Ball zu bleiben“ stellten alle gemeinsam fest. „Nur durch ständiges Üben und Wiederholen sind wir den Herausforderungen von kritischen Brandeinsätzen gewachsen“ ergänzte Heinrich Brockhagen.

Während sich mehrere Trupps, jeweils bestehend aus zwei Feuerwehrleuten, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet den Weg durch das verrauchte Gebäude bahnten, wurde draußen eine Leiter an ein Fenster positioniert. Wie sich schnell herausstellte, genau die richtige Entscheidung: Eine Person konnte noch durch die Haustür ins Freie gebracht werden, für den Rest war der einzige Weg nach unten abgeschnitten. Die Übungsleiter fingierten einen Einsturz der alten Holztreppe, was bei einem Brandeinsatz in einem alten Gemäuer durchaus passieren kann. Über die vorbereitete Leiter konnten sich die Atemschutz-Kräfte zusammen mit den aufgefundenen Vermissten nach draußen in Sicherheit bringen. 

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Für das nötige Löschwasser während der Übung sorgte eine gemischte Runde aus erfahrenen und neuen Maschinisten, also Feuerwehrkräften, die Pumpen und Aggregate bedienen dürfen. Ein nahegelegener Bach wurde aufgestaut, sodass das Wasser mit einer Tragkraftspritze (tragbare Feuerlöschpumpe) aus dem Bachlauf gesaugt und in die Schläuche gepumpt werden konnte. 

„Die Übung hat unseren Frauen und Männern einiges abverlangt, es ist aber alles super gelaufen“ fasste Sven Blümel alles beim Übungsabschluss mit Bratwurst und Getränken zusammen. 

Wer im Ortsteil Küntrop wohnt, mindestens 18 Jahre alt ist und Interesse an der Mitarbeit in der Löschgruppe hat, kann sich beispielsweise beim Gerätedienst am 11.03.2024 um 18:00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus vorstellen oder sich bei Pressesprecher Nils Kohlhage unter presse@feuerwehr-neuenrade.de melden. Nachrichten an die offiziellen Seiten der Feuerwehr bei Facebook oder Instagram sind ebenfalls möglich, der Kontakt zur Löschgruppe wird dann hergestellt.   nk

Hier ein paar Impressionen der Übung.  Fotos: Feuerwehr Neuenrade

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