Balve. Bienen sind nicht erst heute ein beliebtes Thema in Balve. Viele Balver wissen nicht, dass ein Sohn der Gemeinde ein bekannter Insekten-Experte war.
Pater Dr. Richard Karl Gercken wurde am 25. März 1912 als Sohn der bekannten Kaufmannsfamilie Franz Gercken geboren. Nach Studium in Münster, Heidelberg und München beschäftigte er sich in seiner Dissertation mit den Wachsausscheidungen bei Hummeln.
Seine Untersuchungen zeigen, dass bei Hummeln sowohl die Königin als auch die Arbeiterinnen jederzeit Wachs produzieren können. Im Gegensatz dazu ist bei der Honigbiene die Wachsproduktion nur auf Arbeiterinnen in einem bestimmten Lebensabschnitt beschränkt.
Wegen seiner besonderen Kenntnisse wurde er 1944 als Assistent zum Lehrstuhl von Ritter Karl von Frisch nach München abkommandiert. Damals litt die Honigbiene unter der Nosema-Krankheit. Wegen der Bedeutung der Bienen arbeitete er an der Ursachenforschung mit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Lehrer an verschiedenen Schulen seines Ordens. Er schrieb mehrere Bücher. Als Schriftleiter und Gastredner war er sehr beliebt.
In seinen Abhandlungen ging es häufig um Vorgänge aus dem wohlgeordneten Sozialverhalten von Honigbienen und Ameisen. Er übertrug diese Ordnung auf das christliche Verhalten der Menschen.
Er starb am 28. Mai 1996 in Osnabrück. Im Archiv der Stadt Balve liegen im DP/WG Gercken verschiedene Schriftstücke. DP
Titelfoto: Pater Dr. Richard Gercken mit seinen Eltern und ihrem Bewacher. Fotos: Stadtarchiv
Bienenvölker auf Firmengelände