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entnommen der gedruckten Ausgabe Die Schelle –

Neuenrade. Wer nach Mitternacht mit seinem Hund eine letzte Runde vor der Nachtruhe dreht, der kann zum einen die unendliche Ruhe genießen, trifft auf den einen oder anderen Nachtschwärmer oder kann nur in der Nacht aktive Wildtiere sehen, die den Blicken der Anwohner bei Tag verborgen bleiben. Eine besondere Entdeckung machte aber nun ein Hundehalter, der mit seinem Vierbeiner durch die Zweite Straße schlenderte.
Da saß doch tatsächlich ein schwarzes Etwas vor der Eingangstür des ansässigen Optikers. Schnell war klar, es handelte sich eindeutig um den kleinen Begleiter der Inhaber, der tagtäglich mit zur Arbeit geht. Eine total unnormale Situation, zumal um 0.40 Uhr niemand in den Geschäftsräumen war und Herrchen und Frauchen auch nicht vor Ort wohnen.
Also schnell den eigenen Hund nach Hause gebracht, nochmals nachgeschaut. Schier unermüdlich wartete das Fellknäuel auf Einlass. Was blieb, war ein Anruf bei der Polizei, die auch schnell zur Stelle war.
Nach Erklärung des Sachverhalts und leichter Unsicherheit, ob der Ausreißer vielleicht sein Gebiss einsetzen könnte, ergriff der Finder das Tier, welches sich als ruhiger Vertreter herausstellte und übergab es den Beamten. Dank der Hundemarke war der Wohnort schnell ermittelt und so gab es eine Heimfahrt im Streifenwagen.
Allerdings war den Besitzern das Verschwinden ihres Lieblings aus dem eigentlich gesicherten Garten noch nicht aufgefallen. Frauchen Christi­ane Kelle glaubte zunächst an einen Einbruch ins Geschäft, als die Polizisten sich im Schein der Außenbeleuchtung näherten. Umso überraschter war sie, als ihr mitgeteilt wurde, dass Amy (Foto) , so der Name der Ausreißerin, lustig und munter auf dem Rücksitz saß.
Es sei ein „charmanter“ Einsatz gewesen, bemerkten die Beamten. Christi­ane Kelle fielen ganze Felsbrocken vom Herz, dass diese Aktion ein gutes Ende hatte. „Amy muss irgendwie vom Grundstück entwischt sein, hat den Eingang wohl nicht mehr gefunden und ist dann in die Altstadt gelaufen. Einen Weg, den sie kennt.
Nicht auszudenken, was der 15-jährigen Hündin alles hätte zustoßen können“, bemerkte das überglückliche Frauchen. Eine Geschichte mit einem Happyend, denn schließlich galt es für Amy bei Nacht mehrere Straßen alleine zu überqueren.sp

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