Balve. Welke Salatköpfe, schrumpelige Möhren oder runzlige Paprika – Lebensmittel, die nicht mehr ganz frisch aussehen, landen oft vorschnell im Müll. Wie sich Reste sinnvoll weiterverwenden lassen und so Nahrungsmitteln neues Leben eingehaucht werden kann, zeigte der nachhaltige Koch-Workshop, organisiert vom Verein Hönnental im Wandel. Ziel war es, den Teilnehmern praxisnahe und alltagstaugliche Wege zu zeigen, um der Lebensmittelverschwendung im Alltag aktiv entgegenzuwirken.

Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse. Alle 20 Plätze waren schnell vergeben, elf weitere Personen standen auf der Warteliste. Geleitet wurde der Workshop von den Köchen Olaf und Marvin Jordan des Garbecker Imbisses „Captain Curry“, die verschiedene Methoden vorstellten, um ältere oder überschüssige Lebensmittel sinnvoll weiterzunutzen.

Auf dem Programm standen unter anderem das Einkochen von Gemüse, das Trocknen von Schalen zur Herstellung von würzenden Pulvern, das Entsaften von Salat sowie das Fermentieren von Zitronen. Auch die Herstellung von Brühe aus Gemüseschalen sowie aromatisiertem Öl mit Kräutern wurde thematisiert. Die Teilnehmenden erhielten so einfache, alltagstaugliche Anleitungen, um diese Methoden auch zu Hause selbst umsetzen zu können.

Sabine Biehs-Rohmann, vom Verein Hönnental im Wandel, erklärte, dem Team sei es wichtig, nicht nur auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen, sondern auch konkrete Handlungsoptionen anzubieten. „Wir möchten die Menschen motivieren, selbst aktiv zu werden und zeigen, dass auch Lebensmittel, die nicht mehr perfekt aussehen, noch gut verwendet werden können“. 

Hintergrund der Aktion sind alarmierende Zahlen: Laut dem Statistischen Bundesamt (2024) landen in Deutschland jedes Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. 58 Prozent dieser Verluste entstehen in privaten Haushalten – das entspricht etwa 76 Kilogramm pro Person im Jahr.

Der Workshop war für die Teilnehmenden kostenlos. Finanziert wurde er vom Verein, um so möglichst vielen Interessierten den Zugang zu diesem Thema zu ermöglichen. Lediglich um eine kleine Spende für den DeCent-Laden wurde gebeten.

Zu Beginn des Workshops wies Sabine Biehs-Rohmann noch auf verschiedene digitale Angebote hin, die ebenfalls zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beitragen – etwa die Apps „Too Good To Go“, „Eat Smarter“ oder „Zu gut für die Tonne!“. Des Weiteren würdigte sie die Arbeit der sogenannten „Food Saver“ aus Sundern, die aussortierte Lebensmittel von Supermärkten abholen und weitergeben. 

Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Aufgrund der großen Nachfrage wird bereits über einen weiteren Workshop nachgedacht.  LB


Titelfoto: Bertram Schulte und Otmar Hermanns sind beim Workshop mit Eifer dabei.   Fotos: Laura Berken