Balve. Es wird noch teurer für die Stadt Balve! Nachdem der Rat der Stadt Balve September vergangenen Jahres den Neubau einer Kita im Bereich der ehemaligen Hauptschule beschlossen und vertraglich der gemeinützigen Villa mittendrin GmbH den Zuschlag gegeben hatte, mit der Option, die Kosten des Abrisses des Klassentraktes zu übernehmen, stiegen die Kosten fast um das dreifache auf 650.000 Euro, nachdem Asbest in den Bauteilen des Klassentraktes gefunden wurde.
Der nord-östlich angebaute Verwaltungstrakt sollte nach Rückbau der Verbindungsflure, so war der ursprüngliche Plan, als eigenständiges Gebäude weiter genutzt werden. Aber darauf wurde nichts, obwohl im Zuge der Abrissarbeiten durch eine Luftmessung in den Räumlichkeiten des Verwaltungsgebäudes keine Belastungen in der Raumluft festgestellt wurden. Der Grund ist ein rechtlicher.
Durch den innenliegenden Verbindungsflur besteht eine Verschachtelung der beiden Gebäude. Dadurch ist ein sauberer fachmännischer Gebäudeabschluss nicht möglich, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Weiter heißt es: „Ferner dürfen Dächer und Fassaden mit Asbestzementprodukten nicht repariert werden. Eine Abdichtung der Fassade und Dachhaut des ehem. Verwaltungsgebäudes ist aus rechtlichen Gründen untersagt.“
Die Folge daraus war, dass sich der Haupt- und Finanzausschusses in einer eiligst einberufenen nichtöffentlichen Sitzung am 26. Februar mit diesem Thema beschäftigen musste, wie weiter zu verfahren sei. Die mit den bisherigen Abbrucharbeiten befasste Firme hat nun den Auftrag bekommen, auch das Verwaltungsgebäude zu entkernen und abzureißen. Über die zusätzlichen Kosten schweigt sich die Pressemitteilung der Stadt aus. kr
Titelfoto: Auch das Verwaltungsgebäude muss wegen der Asbestbelastung des Klassentraktes abgerissen werden. Fotos. Roland Krahl