Die goldenen Jahre für die Schützenbruderschaft scheinen vorbei zu sein. Schuld daran ist sicherlich die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und jetzt die Anwohner, zum Teil also die eigenen Mitglieder.
Corona-Pandemie? Klar, keine Veranstaltungen, keine Schützenfeste, keine Einnahmen.
Ukraine-Krieg? Auch klar, steigende Energiepreise, steigende Zinsen, steigende Erhaltungskosten.
Anwohner? Das ist dann schon nicht mehr so klar. Die Schützen hatten versucht, das finanzielle Desaster auch nach Corona durch mehr Veranstaltungen in der Höhle aufzufangen. Kein Wunder, wenn anstatt 25.000 Euro nach einem Schützenfest plötzlich nur noch eine kleine vierstellige Summe übrig bleibt. So wähnte man sich im vergangenen Jahr auf der richtigen Seite, als die Höhle in den Sommermonaten fast jedes Wochenende eine andere Veranstaltung beherbergte, die dann auch noch viele Besucher in die Höhle lockten und so Geld nach Balve brachten. Doch Pustekuchen. Die Rechnung wurde ohne die Anwohner gemacht, die gegen die häufigen Veranstaltungen protestierten. Sie hätten ein Recht auf Ruhe!
Wir müssen uns ständig irgendwelchen Veränderungen beugen – auch die Höhlenanwohner. Was ist mit den Anwohnern in Eisborn, denen der Steinbruch immer näher kommt? Was ist mit den Anwohnern in der Kormke, die wahrscheinlich bald die Bundesstraße vor der Tür haben? Was ist mit den Anwohnern „Zum Thing“, die plötzlich anstatt eines ruhigen Friedhofs ein Bebauungsgebiet vor die Nase gesetzt bekommen? Mit Veränderungen müssen wir alle leben.
Richtig ist auch, dass die Bedingungen angepasst werden müssen. Es geht nicht, dass nachts noch laut in der Höhle die Bühne abgebaut wird und dieser Lärm die Anwohner stresst. Dem muss man entgegenwirken.
Doch auf alle unverzichtbaren Einnahmen zu verzichten, ist nicht richtig, meint Roland Krahl
Anwohner setzen sich durch – Bruderschaft hat das Nachsehen
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