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Hemer. Betrügern lauern überall – auch beim Auto-Verkauf. Eine Hemeranerin bot ein Fahrzeug im Internet an. Ein Unbekannter meldete sich. An einer Besichtigung schien er weniger Interesse zu haben. Er verlangte, dass ihm die Verkäuferin per E-Mail ein Foto ihres Personalausweises schicken sowie 585 Euro „zur Vertragsabwicklung“ überweisen sollte. Die Frau verschickte die verlangte Ausweis-Kopie und bekam ihrerseits per Mail eine Ausweiskopie.

Bei der Überweisung wurde sie allerdings stutzig: Das Geld sollte an eine ganz andere Person auf das Konto einer türkischen Bank in Canada gehen. Die Auto-Verkäuferin überwies kein Geld, sondern wandte sich stattdessen an die Polizei. Sie macht sich nun berechtigterweise Sorgen, dass ihr Ausweis für andere Straftaten missbraucht werden könnte. Die Polizei ermittelt wegen eines Betrugs und warnt vor dieser Art von Geschäften.

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Bereits das fehlende Interesse, einen hochwertigen Gegenstand persönlich zu begutachten, sollte misstrauisch machen. Typisch für solche Betrugsarten ist, dass die Täter vom Verkäufer Geld verlangen – zum Beispiel für eine angebliche Abholung. Die Verkäufer können sicher gehen, dass der angeblich beauftragte Spediteur nie kommt. So verlieren die Verkäufer zwar nicht ihren Verkaufsgegenstand. Doch die oft auch vierstellige „Transportgebühr“ wird ihnen niemand erstatten.

Mit dem Versand von Ausweiskopien sollte man ebenfalls äußerst zurückhaltend sein. Täter können damit wiederum andere Straftaten verüben und andere Menschen betrügen. So geraten die Opfer oft selbst in den Fokus der Ermittlungen und bekommen Schadensersatzforderungen. Diese Daten lassen sich auch nicht „zurückholen“.

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Wer, wie die Frau aus Hemer, bereits Daten versendet hat, der sollte deshalb unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten – auch wenn noch kein finanzieller Schaden entstanden ist. (cris)

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