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Balve/Neuenrade. (R.E./e.B.) Nachdem sich bereits im Februar und Anfang März zig tausende Bürger für unsere Veröffentlichungen über den Corona-Virus interessiert haben, schiebt die HÖNNE-ZEITUNG heute weitere Informationen mit Tiefgang von den beiden Balver Hausärzten, Dr. Gregor Schmitz und Dr. Paul Stüeken jun., nach.  Der Grund: Wenn auch aktuell in Balve noch kein bestätigter Fall einer COVID-19 Erkrankung nachgewiesen ist, rechnen die heimischen Mediziner dennoch damit, dass sich die Situation in absehbarer Zeit ändert. Dies kann vor allem dann der Fall sein, wenn Balver aus dem Auslandsurlaub heimkehren und sich nicht freiwillig in Quarantäne begeben. Stattdessen sofort an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und damit andere Menschen eventuell infizieren, vor allem die ältere Generation.

Die aktuelle Situation bewerten Dr. Paul Stüeken jun. und Dr. Gregor Schmitz so: Die Ausbreitung des CORONA-Virus ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten. Alle Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, sollen die Geschwindigkeit der Ausbreitung verlangsamen. Hierdurch will man verhindern, dass durch eine zu schnelle Verbreitung die Zahl der Personen die schwere Krankheitssymptome aufweisen rapide anwächst und dadurch nicht genügend Behandlungsplätze in den Krankenhäusern zur Verfügung stehen.

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Auch Desinfektionsmittel und Schutzausrüstungen in allen anderen Bereichen sind knapp und derzeit nicht zu erhalten. Da in über 90 Prozent eine Infektion mit CORONA-Viren einen milden Verlauf nimmt, stehen Schutzmaßnahmen für Risikogruppen aktuell im Vordergrund. Hierzu gehören alte Menschen und solche mit chronischen Vorerkrankungen. Personen, die zu dieser Gruppe gehören, sollten selbst den Kontakt zu anderen Menschen auf das unbedingt notwendige Maß reduzieren.

Auch Patienten mit Erkältungssymptomen, wie Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen und mäßigem Fieber sollten den Kontakt zu anderen Menschen möglichst vermeiden und wenn dennoch erforderlich möglichst einen Abstand von zwei Metern einhalten. Ganz wichtig ist auch, dass diese Patienten nicht ohne vorherige telefonische oder Online-Rücksprache in die Arztpraxen gehen. Die Gefahr andere, kranke Patienten anzustecken, ist dort sehr hoch.

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In den Hausarztpraxen am Drostenplatz (Dr. Stüeken (BILD) und Kollegen) und auf der Hauptstraße (Dr. Schmitz und Kolleginnen) wird vermehrt für solche Patienten die Videosprechstunde genutzt. Hierbei kommunizieren Arzt und Patient über eine sichere Datenleitung im Internet. Auch die ständige Händedesinfektion ist normalerweise nicht notwendig. Das richtige Waschen mit Seife – wie es in allen Medien immer wieder gezeigt wird – ist ausreichend.

Abstriche auf Corona-Viren sollen aktuell im Märkischen Kreis nicht von den Hausärzten abgenommen werden. Wenn der Hausarzt einen begründeten Verdacht auf eine CORONA-VIRUS Infektion hat, veranlasst er die Abstrichentnahme durch Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden. Da auch hier nur begrenzte Ressourcen vorhanden sind, sowohl personell als auch ausrüstungsmäßig, wird jede Abstrichentnahme individuell bewertet und entschieden. Der alleinige Wunsch eines Patienten und insbesondere der Wunsch von Arbeitgebern ist keine Indikation für eine Abstrichentnahme. Es besteht nämlich die Gefahr, dass Abstriche noch negativ sind, obwohl der Patient bereits mit CORONA-Viren infiziert ist. In diesem Fall würde somit eine falsche Sicherheit vermittelt, die zu einem noch schnelleren und weiteren Ausbreiten der Erkrankung führt.

„Da es derzeit auch keine spezielle Therapie einer CORONA-Virus-Infektion gibt, hat das Testergebnis auch für die betroffenen Patienten KEINE therapeutische Konsequenz. Die Situation wird sich in der nächsten Zeit täglich ändern – aber dennoch ist kein Grund vorhanden in Panik zu geraten“, so die beiden Hausärzte aus Balve.

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