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Lüdenscheid. Weil das Mehl alle war, raste ein Pizzabäcker am Montagnachmittag mit 95 statt der erlaubten 50 km/h in der geschlossenen Ortschaft über die Lösenbacher Landstraße in Lüdenscheid. Sein Pech: Am Straßenrand stand der Radarwagen der Polizei.

Vom roten Licht aufgeschreckt, drehte der Fahrer und fuhr langsam wieder aus der Gegenrichtung am Radarwagen vorbei. Zwanzig Minuten später tauchte er wieder am Messwagen auf und erklärte seine Raserei: Corona sei Schuld. Er sei Pizzabäcker und habe kein Mehl mehr. Er habe sich beeilen müssen, denn der Großhandel schließe gleich. Ohne Corona halte er sich natürlich „immer“ an die Tempo-Limits.

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Während der Diskussion überquerte vor dem Radarwagen ein älterer Mann langsam die Fahrbahn. Die Frage, was denn passiert wäre, wenn er jetzt gerade mit 95 km/h vorbeigekommen wäre, konnte oder wollte der Pizzabäcker nicht beantworten. Er wird voraussichtlich einen Monat lang einen anderen zum Mehl-Kaufen schicken müssen. Außerdem sind voraussichtlich 200 Euro Bußgeld nebst Verwaltungsgebühren fällig und es gibt zwei Punkte.

Die Polizei hält auch in der Corona-Zeit an den Tempo-Kontrollen fest. Tempoverstöße sind eine der Hauptunfallursachen und kosten Menschenleben. Insgesamt fuhren zwischen 15.30 und 18.30 Uhr 516 Fahrzeuge am Radarwagen vorbei. 81 Fahrer hatten es zu eilig. Neun müssen mit einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige rechnen.

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