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Balve. „Accelerating Change” – so lautet das Motto des Weltwassertages am 22. März. Übersetzt: Beschleunigter Wandel. Der Märkische Kreis gibt Tipps, wie jeder im eigenen Haushalt dazu beitragen kann, das Wasser sauber zu halten.

Die ausreichende Verfügbarkeit und Qualität von Wasser ist für alle Lebewesen essentiell. Durch die menschliche Nutzung entsteht viel Abwasser, das aufwändig gereinigt werden muss. Trotz modernerer Kläranlagen: die wachsende Zahl von Chemikalien, die in unserem Alltag auftauchen, machen eine rückstandsfreie Aufbereitung immer schwieriger. „Das belastet über den Wasserkreislauf erst die Natur und später unser Trinkwasser“, erklärt Johannes Osing, Fachdienstleiter Umwelt, im Vorfeld des diesjährigen Weltwassertags. Mit dem Weltwassertag, der jährlich am 22. März stattfindet, machen die Vereinten Nationen auf das „Sustainable Development Goal 6“ aufmerksam, das zum Ziel hat, bis 2030 sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten.

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Putzwasser nicht in den Straßengully

Jeder kann im eigenen Haushalt dazu beitragen, das Wasser sauber zu halten. Das fängt mit einer korrekten Abfallentsorgung an. Dass Medikamente, Fett- und Speiseölreste oder alte Farben und Lacke nicht über den Abfluss weggespült werden dürfen, ist bekannt. Dass aber Putzwasser, das zum Beispiel draußen beim Fensterputzen anfällt, nicht in den Straßengully geschüttet werden sollte, wird nicht immer beachtet. In Straßen mit getrennten Abwasserkanälen für Schmutz- und Regenwasser sind die Gullys an den Kanal für Regenwasser angeschlossen, das meist ungeklärt in Bäche und Flüsse abgeleitet wird. Der Hausabfluss führt hingegen zur jeweiligen Kläranlage.

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Chemische Substanzen in der freien Natur

Selbst bei bestmöglicher Reinigung landen chemische Substanzen in der freien Natur. Abbaubar sind sie dort nicht. Teilweise wirken sie sogar hormonell und somit potentiell schädigend auf Organismen. Bei Körperpflege-, Wasch- und Reinigungsmitteln helfen Siegel bei der Orientierung weiter, ob zum Beispiel Duftstoffe oder Weichmacher enthalten sind. Außerdem sollten diese nur so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Wer außerdem vermeiden möchte, dass Chemikalien aus der zuletzt unter der Bezeichnung „PFAS“ bekannt gewordenen Stoffgruppe weggespült werden, kann beim Kauf von Pfannen darauf achten, dass diese nicht PTFE-beschichtet sind. Outdoorjacken sollten so selten wie möglich gewaschen werden, wenn sie über eine PFC-Beschichtung verfügen.

Auch auf den Garten kommt es an

Zur beginnenden Frühjahrszeit kommt es auch auf den Garten an. „Wer auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger verzichtet, hilft beim Schutz des Grundwassers“, sagt Johannes Osing aus dem Fachdienst Umwelt. Grundwasser bildet sich nur sehr langsam neu. Es ist schwer vor Verunreinigungen zu schützen, weshalb Schadstoffe, die über den Boden dorthin gelangen, am besten gar nicht erst verwendet werden sollten. Natürliche Dünger beugen der wachsenden Nitratbelastung vor. Die erste Wahl ist dabei Kompost. Es kommen aber auch getrockneter Kaffeesatz oder eine selbst gemischte Brennnesseljauche in Frage. Wer darauf nicht zurückgreifen kann, findet im Bau- und Gartenfachhandel auch organische Dünger auf Basis von Rinderdung, Pferdemist, Hornspänen oder Schafswolle.

Tipps im Überblick:

• Fett- und Speiseölreste in Behälter gefüllt über den Restmüll entsorgen • Alte Lacke, Farbreste oder Ammoniak zur Gefahrstoffsammlung geben • Alte Medikamente in der Apotheke zurückgeben, ansonsten in den Restmüll • Beim Kauf von Pfannen und Outdoor-Kleidung darauf achten, ob ihre Beschichtungen PFC- bzw. PTFE-frei sind • Beim Kauf von Duschgels, Shampoos, Wasch- und Putzmitteln auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder das EU-Eco-Label achten • Putzwasser nur über die Abflüsse im Haus ableiten, nicht über den Straßengully • Kompost als Dünger benutzen

Der Märkische Kreis gibt Tipps, wie jeder im eigenen Haushalt dazu beitragen kann, Wasser sauber zu halten. Symbolfoto: Ulla Erkens / Märkischer Kreis
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