Anzeige

Von Roland Krahl –

Langenholthausen. Der 14. Juli 2021 wird noch vielen Menschen in Langenholthausen in Erinnerung bleiben, vor allen denjenigen, die von der Hochwasserflut betroffen waren. Eine Jahrhunderflut brachte auch der Wellingse und der Borke so viel Wasser, dass es großräumige Überschwemmungen mit vollgelaufenen Kellern gab. 

Anzeige

„So etwas habe ich auch noch nicht erlebt“, eröffnete Bürgermeister Hubertus Mühling die Bürgerversammlung in der Sokola.de in Langenholthausen. „Für uns alle sicherlich ein einmaliges Erlebnis. Wenn man aber mal in die Historie zurückgeht und alte Quellen liest, so gibt es schon von 1887 Berichte. Das passiert schon immer wieder mal“, so der Bürgermeister weiter.

Doch nach dem Ereignis habe man sich in Balve schnell auf den Weg gemacht, um hier Vorkehrungen zu treffen, dass das möglichst nicht mehr passiert. Ausschließen könne man das aber eben aufgrund des Klimawandels aber trotzdem nicht. Ein naturnaher Umbau der Bäche sei der richtige Weg. „Wir müssen den Gewässern mehr Platz geben.“

Anzeige

Da es bisher für die Borke und Wellingse keine entsprechenden Pläne gegeben habe, sei man zunächst noch im Konzeptstatus. Den habe man bei der Hönne bereits verlassen, dort werde es konkreter. Nach Rückfrage der HÖNNE-ZEITUNG werde es noch einige Jahre dauern, bis das Hochwasserkonzept so weit sei, dass man mit dem entsprechenden Umbau beginnen könne, so der Bürgermeister. Als Zielvorgabe nannte er 2025/26.

Doch das hänge davon ab, wie die Eigentümer der möglichen Retensionsflächen mitziehen. „Fast flehend bitten wir darum“, so Hubertus Mühling. Kauf oder Pacht seien die beiden Möglichkeiten, die in Frage kommen.

Axel Sobirey von der Gesellschaft für Wasserwirtschaft, Gewässerökologie & Umweltplanung betonte auch noch einmal, dass es sich um eine erste Vorstellung handele. Ziel sei es, Borke und Wellingse für Forellen und Kleingetier durchgängig zu machen. Dafür sei auch mehr Platz für das Gewässer erforderlich, was wiederum dem Hochwasserschtz zugute komme. Allein in der Borke gebe es ab Stadtgrenze 15 Querbauwerke bis nach Langenholthausen und 20 bei der Wellingse. Einige seien eben unüberwindbar. So ist die Absperrung des Mühlenteiches ein unüberwindbares Hindernis.

Hartmut Scharf von der Stadt Balve zeigte auch noch einmal auf, dass es hier nur gemeinsam geht. Spielen die Eigentümer entlang der Bäche nicht mit, gäbe es keine Veränderungen. Da werde man auf die Eigentümer zukommen, die aber auch gerne schon jetzt auch ihn ansprechen können.

Ein von der Flut Betroffener wollte wissen, ob man sagen könnte, wie sich der Wasserspiegel nach unten verschieben würde, wenn diese Maßnahmen ausgeführt worden sind. Hartmut Scharf meinte jedoch dazu, dass das in einem so frühen Stadium noch nicht gesagt werden könne. Da müsse man erst weitere Untersuchungen machen. Auch dem Vorschlag, die Wellingse tiefer auszubaggern, wie sie einmal war, erteilte er eine klare Absage. „Gewässer ausbaggern wird es nicht mehr geben. Das bringt nicht viel. Das Wasser muss in die Breite gehen.“

Auch Sorge um den Mühlteich schwang bei den Langenholthausenern mit. Da hänge Geschichte dran. „Ich glaube, wenn wir da dran gehen würden, gäbe es einen Sturmlauf“, sah Bürgermeister Hubertus Mühling den Teich nicht in Gefahr. Für die Durchgängigkeit zu schaffen, dafür gäbe es auch andere Möglichkeiten. 

Anzeige