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Von Roland Krahl –

Volkringhausen. Anders als für die Borke und die Wellingse gab es für die Hönne schon intensive Untersuchungen was den ökologischen Zustand anbetrifft. Das hatte auch, so Bürgermeister Hubertus Mühling bei der Hochwasser-Bürgerversammlung in der Volkringhausener Schützenhalle, bereits vor dem 14. Juli 2021 begonnen. Danach kam dann aber der Hochwasseraspekt zur möglichen Renaturierung der Hönne hinzu. „Bereits im Herbst 2021 haben wir uns auf den Weg gemacht und entsprechende Anträge gestellt“, so der Bürgermeister.

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Der Rat der Stadt hat auch sofort entsprechende Aufträge erteilt, um den gesamten Verlauf der Hönne innerhalb des Stadtgebietes untersuchen zu lassen. Von daher sei man in Teilbereichen schon weiter fortgeschritten und nach Ostern würden die ersten Maßnahmen zur Schaffung von Retentionsflächen zwischen der Firma Pickardt und Gerlach und der Realschulzufahrt beginnen. Die Abholzungen seien dort schon erfolgt, so dass zügig mit Renaturierungsmaßnahmen begonnen werden könne und dann sehe man auch, was damit gemeint sei.

Die Hönneschleife vor Volkringhausen könnte eine deutliche Entlastung für Volkringhausen bringen.

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Auch diese Maßnahme, wie alle anderen bis nach Volkringhausen würden Wirkung zeigen, erläuterte Axel Sobirey von der Gesellschaft für Wasserwirtschaft, Gewässerökologie & Umweltplanung. Er stellte alle vorgehenen Maßnahmen an der Hönne bis nach Volkringhausen vor. Direkt vor dem Ort soll daher auch schon ein großer Retentionsraum geschaffen werden. Während entlang der B515 keine Möglichkeit zu schaffen sei, soll die angrenzende Wiese großflächig umgestaltet werden. Das linke Hönneufer könne hier bis zum Beginn der Siedlung aufgeweitet werden. Bei entsprechend ansteigendem Wasser könne die Mulde geflutet werden und tausende von Kubikmeter Wasser auffangen. Dadurch werde die Strömungsgeschwindigkeit geringer und es dauere länger, bis das Hochwasser Volkringhausen erreiche.

Im Ort möchte der Wasserfachmann die Stahlbeton-Fußgängerbrücke verschwinden lassen. Diese sei bei Hochwasser ein Hindernis. An der Zufahrt zu Wieloh soll das linke Ufer aufgeweitet werden, so dass alle Brückenfelder ausreichend Durchfluss gewährleisten. Weiter flussaufwärts gäbe es weitere Abschnitte, die zusätzliche Entlastungen bringen würden. Besonders der Bereich von der Balver Höhle bis zum Kallerheim sei dabei wieder wichtig. Bei der Umgestaltung der Glärbachmündung sei ebenfalls eine wesentliche Verbreiterung möglich. „Wir brauchen Fläche“, appelierte Bürgermeister Hubertus Mühling noch einmal an die Eigentümer.

Auf die Frage, wie viel das denn in Zentimetern bringen würde bei ähnlichen Flutverhältnissen mussten die Experten aber passen. Hartmut Scharf, Gewässerfachmann der Stadt, meinte dazu, es bringe nichts, jetzt zu spekulieren. „Wir müssen erst wissen, wie wir planen können“, brachte auch er die Eigentümer ins Spiel.

Zum weiteren Fahrplan sagte Bürgermeister Hubertus Mühling, dass man am Anfang des Prozesses stünde. Als nächstes folgt die Absprache mit den Wasserbehörden. „Wir wollen in diesem Jahr noch den Förderantrag stellen“, so Mühling. Immerhin 80 Prozent gibt es an Zuschüssen. Im besten Fall könne man im Herbst nächsten Jahres mit den Arbeiten beginnen.

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