von Sven Paul –
Volkringhausen. Er ist groß, er ist schnell und er ist mit modernster Technik ausgestattet. Die First Responder der Löschgruppe Hönnetal können sich über ein neues Einsatzfahrzeug freuen. Vorgestellt wurde dieser jetzt bei einer feierlichen Zusammenkunft am Volkringhausener Feuerwehrhaus.
2010 hatte die kleinste Einheit der Feuerwehr Balve, die damalige Löschgruppe Volkringhausen, die Idee mittels eines eigentlich für den Eigenschutz beschafften AED und einer Sanitätsausstattung auch anderen Menschen im medizinischen Notfall zu helfen. Anfängliche Skepsis konnte schnell überwunden und mit überzeugenden Ergebnissen argumentiert werden.
Ursprünglich gingen die Responder von bis zu 15 Einsätzen im Jahr aus. Der ursprüngliche Gedanke, nur für reine Frühdefibrillation zum Notfall alarmiert zu werden, war schnell verworfen. Das Feedback von Leitstelle, Rettungsdienst und Bürgerschaft war enorm und so wurden sie immer öfter alarmiert, wenn ein anderes Rettungsmittel nicht zeitnaher zur Verfügung stand.
Heute, 13 Jahre später, sind es über oft 120 Einsätze pro Kalenderjahr. In dieser Zeit sind somit über 600 Notfalleinsätze zusammengekommen. In der Regel treffen die Responder 5 bis 15 Minuten vor den öffentlichen, auswärtigen Rettungsmitteln an der Einsatzstelle ein. Dies reicht, um lebensrettende Maßnahmen durchzuführen und den Patienten so lange zu stabilisieren, bis der Rettungsdienst eintrifft.
„Trotz allem kommen auch wir nicht immer rechtzeitig, diese tragischen Einsätze müssen verarbeitet und im Team oder persönlichem Gespräch nachbereitet werden,“ erklärt Pressesprecherin Yvonne Schäfer. „ Ab dem Jahr 2009 /2010 fuhren wir mit dem Löschfahrzeug der Volkringhauser Feuerwehr, stellten aber schnell fest, dass dies für unseren Einsatzzweck nicht geeignet war. So machte sich der damalige Vorstand des Fördervereins im Jahr 2014 auf die Suche nach Sponsoren für ein angepasstes Fahrzeug.
Richard Elmerhaus war es, der den Kontakt zur Bürgerstiftung herstellte und damit den Grundstein für eine Partnerschaft legte, die der Gesundheitsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger in Balve in den nun folgenden Jahren zugutekommen sollte. Das neue Fahrzeug, ein Audi des DRK Bluttransportdienstes Schwerte, wurde beschafft und hat nun fast 220.000 Kilometer auf der Uhr und gut 500 Einsätze gefahren. Wie das immer so ist, die Technik und das Knowhow entwickelten sich weiter. Es kam immer mehr an Ausrüstung hinzu. Der Platz wurde knapp, nicht nur für Material, sondern auch für das Personal. Die Einsätze nahmen zu und damit auch die unterschiedlichen Szenarien.
Gerade zu Coronazeiten, als es die Menschen in die Natur zog, zogen wir hinterher und mussten einige medizinische Notfälle abseits befestigter Straßen absolvieren. Kein Terrain für den Audi. Auch das Wetter zeigte uns seine unschönen Kapriolen. Im Winter immer spannend, die Steigungen in Balve bei Eis und Schnee. Aber auch das Hochwasser zeigte uns, dass trotz der Wassermassen auch die medizinischen Notfallorte weiter erreicht werden müssen. All diese Gründe, aber vor allem auch die Sicherheit des eingesetzten Personals, bewog uns dazu, mit der Zeit zu gehen und ein neues Fahrzeugkonzept zu planen“.
Neues Auto dank Sponsoren
„Bedanken möchten wir uns bei den Unternehmen Lhoist, Bültmann, ASF, Calcit, Müller, SchulteBecker, Arens und der Chemie Wocklum für Ihre Unterstützung. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön gilt dem Verein Hönnetrail für die Unterstützung in den letzten Jahren, sowie hier zu unserem Fahrzeug. Durch die Einnahmen von zum Beispiel Startgeldern, die immer caritativen Zwecken zur Verfügung gestellt werden, wurden uns durch Hönnetrail 5000 Euro gespendet. Das war zum Beispiel der zweite Blaulichtbalken. Ein weiteres herzliches Dankeschön geht an den Verein „Leader-sein.de“ der Bürgerregion Sorpesee, die uns mit Support und mit einer Fördersumme von fast 20.0000€ unterstützt haben. Dies wurde voll in Aufbau und Ausstattung investiert.“, so Schäfer.
Die Fahrzeugdaten:
Ford Ranger limited Baujahr 2022
Motor/Getriebe: 2,0 l EcoBlue 125 kW (170 PS) Diesel, 10-GangAutomatik, Allrad Offroadpaket, Anhängevorrichtung und Hardtop 1000 kg Zuladung
Design-Beklebung der Feuerwehr Balve
Aufbau: Regalsystem zur sicheren Aufnahme der Ausrüstung – Notfalltransportsystem für Rettungen aus unwegsamem Gelände – Vakkummatratze – Schaufeltrage – Schwerlasttragetuch 250kg – Sondersignalanlage vorne, hinten, in der Front und in den Stossfängern – Umfeldbeleuchtung – Heckwarnanlage – Digitalfunkgerät mit Zielleitführung über die Kreisleitstelle sowie Navigation im Wald – Akku- Arbeitsstellenscheinwerfer – Bergewerkzeug – Tür- und Fensteröffnungsset – Umfangreiches Verkehrsabsicherungsmaterial – Feuerlöscher – ManV-Tasche MK – Medizinische Notfallausrüstung mit Defibrillator, elektr. Absaugpumpe
Gesamtkosten: Fahrgestell rund 40.000 Euro, Aufbau inclusive Technik 33.000 Euro, Gesamt rund 73.000 Euro.