Balve/Neuenrade. Mit der Jahresbilanz 2024 der Einrichtung des Kreisjugendamtes ist Bildungsreferentin Martina Eisenblätter mehr als zufrieden. Als Bildungseinrichtung und Gästehaus mit 33 Betten ist die Jugendbildungsstätte auch in 2025 sehr gefragt und wurde bereits wieder von mehr als 100 Gruppen gebucht.
„Wir haben viele Stammgäste, die jedes Jahr kommen und hier ihre Chor-, Vereins- oder Gruppentreffen abhalten. Sie schätzen besonders, dass sie als Gruppe das ganze Haus für sich haben“, erzählt Martina Eisenblätter. Das Gästehaus liegt nahe der Lüdenscheider Innenstadt und bietet 33 Betten verteilt auf elf Zimmer sowie eine Umlage mit Spielplatz und Grillmöglichkeit. Die Belegungen können ganzjährig wochentags und am Wochenende zur Selbstversorgung oder Vollverpflegung (drei Mahlzeiten) erfolgen. Zurzeit ist ressourcenbedingt eine Buchung des Hauses für externe Gastgruppen vorrangig zur Selbstversorgung möglich. Es gilt eine Mindestbelegung von 22 Personen bei Selbstversorgung und 20 Personen bei Vollverpflegung.
Der Fokus der Jugendbildungsstätte (JuBi MK) liegt auf der Bildungsarbeit. Als außerschulischer Bildungsort ermöglicht sie vielfältige persönliche Begegnungen. Eine Übersicht über das hauseigene Seminarprogramm gibt der Bildungsplan. Er ist unter https://t1p.de/37vxe auf der Homepage des Märkischen Kreises abrufbar. Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche ab neun Jahren sowie Fachkräfte und Ehrenamtliche ab 18 Jahren. Es gilt verschiedene thematische Bedarfe, wiederkehrende und aktuelle Themen zu berücksichtigen.
Bewährte und neue Seminarangebote
In 2024 wurden 14 meist mehrtägige Bildungsplanseminare mit Übernachtungen durchgeführt. Die 230 Teilnehmenden kamen vorrangig aus dem Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes des Märkischen Kreises (Balve, Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade, Schalksmühle). Bei der Seminarplanung und -durchführung stehen entwicklungsfördernde Angebote für Kinder- und Jugendliche und interessante Fortbildungen für in der Kinder-/Jugendarbeit tätige Fachkräfte und Ehrenamtliche im Mittelpunkt. Rückmeldungen aus 2024 ergaben, dass die Themenwünsche Sport, Entspannung und Selbstbehauptung bei den Kindern und Jugendlichen ganz vorne stehen. Bei den pädagogischen Fachkräften und Ehrenamtlichen stehen Seminarthemen wie Tiergestützte Interventionen, Gesprächsführung und gleichrangig Entspannung bzw. Ernährung hoch im Kurs.
Im laufenden Jahr 2025 dürfen sich Interessierte über 21 bewährte und neue Seminarangebote freuen. „Selbstbehauptungskurse“ am Wochenende für Jungs, Mädchen und junge Frauen, erlebnisorientierte Seminare wie „Ranch-Reiten“ und „Klettern“ für Jugendliche, die Tagesseminare „Knigge für Kids“ und „Schlemmertag für Kids“ sind nur einige Beispiele.
Neu im Programm in 2025 sind: „Hier komme ICH!“ für Kids im Alter von 10 bis 13 Jahren. In diesem Tages-Workshop können Mädchen und Jungs sich selbst kreativ darstellen und entfalten. „Klettern für Familien“ ist ein Wochenende, das den Zusammenhalt fördert und die Familie stärkt. In der Fortbildung „Knigge für Multiplikatorinnen & Multiplikatoren“ bekommen pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche ab 18 Jahren die Möglichkeit, eigene kleine Knigge-Einheiten für ihren pädagogischen Alltag zu entwickeln. „Wie ein Kreis im Meer von Quadraten“ ist eine Informationsmöglichkeit zum Thema sexuelle Vielfalt und Jugendarbeit für pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche ab 18 Jahren.
Qualifizierung ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter
Ein wichtiger Baustein der Jugendarbeit ist die Qualifizierung ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter. In 2025 erhalten erstmalig auch Teilnehmende außerhalb des Zuständigkeitsbereichs mit aktueller Jugendleitungskarte/JuLeiCa bei den Fortbildungsangeboten im Bildungsplan eine Ermäßigung auf die für sie geltende Seminargebühr. Damit soll die ehrenamtliche Tätigkeit im gesamten Märkischen Kreis wertgeschätzt und gefördert werden. Reguläre sowie ermäßigte Preise werden im Bildungsplan 2025 beim jeweiligen Seminar ausgewiesen.
Zusätzlich zum Bildungsplanangebot finden im Haus eine große Anzahl an zweitägigen Schulseminaren zur Friedens- und Teambildung für 3. und 6. Klassen aus dem Zuständigkeitsbereich statt (Balve, Halver, Herscheid, Kierspe, Meinerzhagen, Nachrodt-Wiblingwerde, Neuenrade, Schalksmühle). In 2024 besuchten mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften die insgesamt 34 Schulseminare „Genauso – Mit Kindern fängt der Frieden an“ und „Prima Klima – Unsere Klasse wird ein Team“.
Die Zufriedenheit von Seminarteilnehmenden und Gastgruppen zeigt sich deutlich in den Rück-meldungen. In 2024 erfolgte überwiegend eine sehr gute Bewertung in den drei Bereichen Haus, Seminar bzw. Belegungsablauf und Verpflegung. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr 258 Buchungsanfragen ein, wobei der Mai mit 37 Anfragen der stärkste Monat war. Die beiden Monate Februar und November 2024 waren mit je 14 Gruppen besonders gefragt.
Die Jugendbildungsstätte
Die Jugendbildungsstätte des Märkischen Kreises ist eine kreiseigene Einrichtung in der Sedanstraße 9 in 58507 Lüdenscheid. Bereits seit 1986 steht sie Gruppen als Seminar- und Gästehaus zur Verfügung. Die JuBi MK wurde 2023 schon zum 5. Mal von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung / BZgA als „GUT DRAUF-Einrichtung zertifiziert. „GUT DRAUF“ nimmt die nachhaltige Verbesserung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren in den Fokus. Die GUT DRAUF-Zertifizierung gilt für drei Jahre und steht somit erneut im Jahre 2026 an.
Dies zu lesen, macht auch mich noch ein bischen stolz: Vor knapp 40 Jahren machten wir den Vorschlag, dieses Haus als Jugendbildungsstätte für den Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes einzurichten. Karl-Heinz Klein als Leiter des Kreisjugendamtes, und ich als Kreisjugendpfleger bekamen zwar die Zustimmung der Verwaltungsspitze und des Kreistages, mussten aber die gesamte Einrichtung als ausgedientes Inventar in anderen Gebäuden zusammensuchen. Zu mehr reichten die uns zur Verfügung gestellten Finanzmittel nicht, denn es herrschte bei den Kreispolitikern große Skepsis: Gibt es für eine Jugendbildungsstätte überhaupt einen Bedarf, eine Nachfrage? Nun, die weitere Entwicklung, auch unter engagierter Leitung des Jugendpflegers Horst Stüeken und mit zunehmend nachgefragten Bildungs- und Freizeitangeboten von Friedhelm Teutenberg, seinen Kolleginnen und Kollegen, hat uns recht gegeben. Also, als „Väter“ bzw. schon „Großväter“ dieser Einrichtung können wir dann doch wohl etwas stolz darauf sein, diese so erfolgreiche Geschichte in Gang gebracht und über viele Jahre gestaltet zu haben! Viele Grüße an alle ehemaligen Gäste und Gestalter!