Stadt Balve. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen alle Straßen der Stadt Balve erfasst und auf ihren Zustand untersucht werden. Wie das funktionieren soll, erläuterte Moritz Künzel vom städtischen Bauamt den Mitgliedern des Ausschusses Umwelt, Stadtentwicklung Bau.
Rund 80 Kilometer Straßen müssten daher zunächst einmal mithilfe eines Handys und der entsprechenden Software erfasst werden. Das Handy würde an einer Halterung im Auto angebracht und dann würden die Straßen bei der üblichen Befahrung, die regelmäßig zweimal im Monat sowieso stattfinden würde, aufgenommen. Alle vier Meter würde ein Bild gemacht. Die Daten würden dann in eine Cloud übermittelt und KI ermittelt sodann den Straßenzustand zusammen mit einer GPS-Spur. Nach zwei bis fünf Tagen liegt das Ergebnis vor und ist vom Sachbearbeiter am Arbeitsplatz einsehbar.
Die Ki bewertet automatisch vorhandene Straßenschäden, wie etwas Risse oder Löcher im Straßenbelag in fünf Kategorien und zeigt diese in einer Karte. So ist sofort ersichtlich, wie der Straßenzustand in der Stadt sei.
Das Programm wurde bereits getestet, und zwar im vergangenen Sommer und in diesem Februar. Eine Strecke von 4 Kilomotern wurde abgefahren und 1959 Bilder angefertigt. Bei der Auswertung An der Kormke/Zum Hassenborn, einer Länge von 650 Metern, sei eine schlechte Bewertung von 4,84 herausgekommen. Häufigstes Schadesnbild seien Netzrisse mit einer Anhäufung von Rissen.
Doch auch weitere Funktionen stünden zur Verfügung, führte Künzel weiter aus. So sei etwa beim Winterdienst eine GPS-Nachverfolgung mit Bildern bei Behinderungen der Räum- und Streuarbeiten möglich. Das bringe mehr Rechtssicherheit.
Bürgermeister Hubertus Mühling ergänzte, dass es sich um eine Entscheidungshilfe handeln würde. So könne man mehrere kleine Schlaglöcher sofort ermitteln und entsprechend handeln. Ebenso sei eine großzügige Sanierung möglich und man käme weg von der Flickschusterei. Eine Risssanierung sei besonders wichtig, damit man schon im Vorfeld einen größeren Schaden verhindern könne. Dafür sei das System besonders gut geeignet.
Der Ausschuss nahm die Ausführungen dankend entgegen. Eine abschließende Entscheidung fand allerdings nicht statt. kr
Titelfoto. Moritz Künzel erläutert am Beispiel der Straße Zum Hassenborn, wie die digitale Straßenzustandserfassung funktioniert. Foto: Roland Krahl