Von Richard Elmerhaus
Balve. Die biblische Redensart „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“, passt haargenau, wenn es um die Umleitungsstrecke für den Minikreisverkehr B229/K12 in Balve geht. Denn das Konzept des Straßenverkehrsamtes des Märkischen Kreises ist zwar aus Sicht vieler Verkehrsteilnehmer nicht optimal, aber die Beschilderung der Umleitungsstrecke durch eine Fachfirma ist nach bisherigen Erkenntnissen geradezu dilettantisch vorgenommen worden. Trotz der präzisen Vorgaben durch die Behörde aus Lüdenscheid.
Ganz so drastisch drückt es Katharina Fenske vom Straßenverkehrsamt Märkischer Kreis nicht aus, aber auch sie zeigt Verständnis für die stark verärgerten Verkehrsteilnehmer. Zumal die Fachfirma am Mittwoch vergangener Woche bei einem Behördentermin vor dem „Moden Eck“ in Balve von Katharina Fenske auf die gravierenden Fehler bei der Beschilderung hingewiesen und zur Korrektur aufgefordert wurde. Wenn die Firma der Anweisung des Straßenverkehrsamtes Folge leistete, dann muss das so unauffällig geschehen sein, dass es kaum ein Verkehrsteilnehmer wahrgenommen hat.
Verkehrsteilnehmer durch sinnfreie Beschilderung ausgebremst
Denn nach wie vor wurde der Verkehr durch die sinnfreie Beschilderung fehl geleitet – oder total ausgebremst. So beispielsweise in Sanssouci und am Abzweig Mellener Straße/B229, wo dem Autofahrer mit Sackgassen-Schildern suggeriert wurde, hier geht nichts mehr. In Wirklichkeit hätten die Autofahrer, ausgenommen die Trucker, ihre Fahrt durch die Innenstadt von Balve fortsetzen können. Dass die Balver Geschäftsleute nicht nur vor Ostern Einbußen zu verzeichnen hatten, weil die Kunden die Innenstadt von Balve mieden, sei hier nur am Rande erwähnt.
Auf die Frage: Warum hat die anordnende Behörde, Straßenverkehrsamt Märkischer Kreis, die Beschilderung der Umleitungsstrecken nicht kontrolliert?, erklärte Katharina Fenske: „Ich bin alleine und muss mich um acht Gemeinden kümmern. Deshalb habe ich es nicht geschafft, die Verkehrslenkung abzunehmen, obwohl dies bei uns sonst immer geschieht. Warum das Ordnungsamt der Stadt Balve nicht um Amtshilfe gebeten wurde?, auf diese Frage blieb sie eine nachvollziehbare Antwort schuldig: „Wir sind die Genehmigungsbehörde.“
Umleitungsbeschilderung ein Testballon für den Bau des Minikreisels ab 17. Juli
Dass die Straßen „Zum Hassenborn“ und „An der Kormke“ nicht für den Individualverkehr freigeben wurden, obwohl die Hauptstraße im Gegensatz zum Bau des Minikreisels ab Juli derzeit befahrbar ist, auch dafür gibt es einen Grund: „Die Beschilderung dieser beiden Straßen ist ein Testballon für den zweiten Bauabschnitt“, erklärte Katharina Fenske. Sie ist heute nach Balve gekommen war, um sich vor Ort umzusehen und mit der HÖNNE-ZEITUNG über die mangelhafte Beschilderung der Umleitungsstrecken zu reden.
Ebenfalls vor Ort war die Firma, die die Schilder und Baken aufgestellt hat. Sie versuchte, das umzusetzen, was ihr Katharina Fenske in den Block diktiert hatte. „Wir bemühen uns jetzt, die Situation in den Griff zu bekommen. Unser Ziel ist es, dass die Verkehrsteilnehmer aus Balve durch die Umleitungen nicht zu stark beeinträchtigt werden“, versprach die Vertreterin des Straßenverkehrsamtes Märkischer Kreis. Sie wird sich nach der Verärgerung der Hönnestädter in den nächsten Tagen häufiger in Balve aufhalten, um die Baustelle auf der B229/K12 Kormke und die Verkehrslenkung zu kontrollieren.