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Balve/Neuenrade/Menden. (R.E.) Dass die Hönnetalbahn (R54) seit Wochen nicht mehr auf der Schiene ist, sorgt für viel Ärger in den Städten Neuenrade, Balve und Menden. Denn der Schienen-Ersatzverkehr (Busse), ist für die Bahnkunden kein wirklicher Ersatz, schon gar nicht für die jungen Leute, die die weiterführenden Schulen in Menden besuchen. Jetzt deutet sich eine Lösung des Problems an, und zwar bereits am 4. Mai. Es sei denn, DB Regio brüskiert abermals den Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL).

Als die HÖNNE-ZEITUNG in Kooperation mit den Eisenbahnfreunden Hönnetal dieses Ärgernis exklusiv öffentlich machte, kam endlich Bewegung in die Sache. Da es vorerst so aussah, als sollte die Hönnetalbahn erst Mitte Mai wieder auf die Schiene gesetzt werden, schaltete sich auch Landrat Thomas Gemke (Balve) ein, Stellvertretender Verbandsvorsteher der NWL-Verbandsversammlung. Während eines intensiven Gesprächs in Fröndenberg machte der Balver deutlich, dass die Hönnetalbahn umgehend ihrer Verpflichtung nachkommen muss. Zumal im Mai immer mehr Schüler und Schülerinnen die weiterführenden Schulen in Menden besuchen.

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Nach dem Gedankenaustausch in Fröndenberg hat der Zweckverband Ruhr-Lippe sofort den Druck auf DB Regio erhöht, die die R54 stillgelegt hatte. Als Begründung führte das Unternehmen die Erkrankung von zahlreichen Lokführern an. Diese Aussage wird von den Eisenbahnfreunden Hönnetal e.V. nicht akzeptiert. Sie schauen mit großer Verärgerung auf die Entwicklung der Hönnetalbahn, denn seit Anfang März fährt kein Zug mehr zwischen Neuenrade und Unna.

„Die Corona-Krise sorgte für leere Züge. Daher hat die Bahn auf Busse gesetzt – und nebenbei konnten die sonst hier eingesetzten Lokführer ihre Überstunden abbauen oder anderswo fahren“, vermuten die Eisenbahnfreunde. Eine fatale Entwicklung finden die Bahnfreunde, die mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL/NWL), der für die Bestellung von Zügen auf der Hönnetalbahn zuständig ist, eng zusammen arbeiten. Für sie ist es unverständlich, dass DB Regio sich nicht an den Regelfahrplan hält.

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Das Fehlverhalten wird vom ZRL nicht mehr akzeptiert. Wie Uli Beele, Leitung Presse und Kommunikation, der HÖNNE-Zeitung auf Anfrage mitteilte, besteht der Zweckverband darauf, dass DB Regio am 4. Mai die Hönnetalbahn wieder auf die Schienen setzt. „Wir haben einen Vertrag, und der muss eingehalten werden. Wenn es wirklich Betriebsstörungen gibt, die Ursache für die Stilllegung der Strecke sind, dann muss DB Regio sie offen legen“, fordert Beele, der deutlich formulierte, dass der Zweckverband angesichts der steigenden Schülerzahlen den Schienen-Ersatzverkehr wegen der fehlenden Sitzplätze nicht mehr akzeptiert.

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