Balve. Wenn im Frühling das Pflanzenwachstum einsetzt, ist man für jedes „Grün“ in der Natur dankbar. Leider wachsen nicht nur harmlose Zierpflanzen. In der Stadt Balve breitet sich in letzter Zeit auch die Herkulesstaude, bekannt als Riesen-Bärenklau, weiter aus.
Der Riesen-Bärenklau ist eine mehrjährige, giftige Pflanze, die eine Höhe von bis zu vier Meter erreichen kann. Ab dem zweiten Standjahr blüht sie in großen Dolden. Die Pflanze stirbt nach der Blüte ab. Allerdings bildet sie vorher bis zu 50.000 flug- und schwimmfähige Samen. Daher kommt es sehr rasch zu Massenbeständen. Auf wenig genutzten Flächen, wie Straßenböschungen, Waldrändern, Feuchtwiesen und Gewässerrändern breitet sie sich vermehrt aus. Durch ihr starkes Aufkommen verdrängt sie die heimische Vegetation.
Die Stadt Balve rät deshalb, bereits die kleinen Pflanzen, die schon im Mai eine Höhe von 20 bis 30 Zentimeter erreichen können, zu beseitigen. Dazu hackt man die Pflanze unterhalb des Vegetationskegels in mindestens 10 cm Tiefe ab oder sticht sie mit einem Spaten aus. Die Pflanze nur abzuschneiden reicht nicht, da sie oberhalb des Vegetationspunktes wieder austreibt. Selbst wenn die Pflanze beseitigt wurde, sollte der Standort weiter im Auge behalten werden, da Jungpflanzen, die sich durch Samenverbreitung vermehren, das ganze Jahr über austreiben können.
Sofern der Riesen-Bärenklau erst während der sommerlichen Blütezeit entdeckt wird, sollten vor Beginn der Bekämpfung sämtliche Blüten- und Samenstände mit Plastiktüten umhüllt werden. Auf diese Weise wird der starken Ausbreitung durch Selbstaussaat effektiv vorgebeugt.
Die Herkulesstaude ist deshalb gefährlich, weil der Wirkstoff in den Nesselhaaren in Verbindung mit Tageslicht fototoxisch wirkt. Das kann zu heftigen Hautreaktionen führen, die an starke Verbrennungen ersten und zweiten Grades erinnern. Blasen und Quaddeln sind des Öfteren schmerzhafte Erfahrungen, wenn die Pflanze berührt wurde. Bekämpfen sollte man den Riesen-Bärenklau nur bei bedecktem Himmel und ausgerüstet mit Schutzkleidung.
Die Überreste von Bärenklau haben auf dem Komposthaufen nichts verloren. Von hier aus bahnen sich die Wurzeln oder notreifenden Samen erneut den Weg in den Garten. Das Schnittgut sollte daher gut verpackt in einem Müllsack oder einer Tüte in der Restmülltonne entsorgt werden.
Der Kontakt mit der Pflanze ist nicht nur für Menschen gefährlich, sondern kann auch bei Hunden und Katzen zu schweren Hautreaktionen führen. Schon das kurze Schnüffeln reicht aus, um Verletzungen hervorzurufen. Achten Sie daher bei sich im Garten oder bei Spaziergängen mit Ihrem Hund darauf, dass ausreichend Abstand gehalten wird.