Balve. Der 99-Fire-Award ist der größte Kurzfilmwettbewerb der Welt. Die Regeln sind so einfach zu verstehen, wie auch schwierig umzusetzen. Filmschaffende haben 99 Stunden Zeit, um einen 99 Sekunden langen Film zu produzieren.
Die 99 besten Filme werden von einer prominenten Jury um Moderatorin Melissa Khalaj, Tom Böttcher, Theo Carow und weitere ausgewählt und unter diesen werden dann Preise in verschiedenen Kategorien ausgerufen. Der Gewinnerfilm bekommt ein Preisgeld in Höhe von 9.999 Euro.
Was verrückt klingt, macht Anhängern der Kurzfilmgemeinschaft großen Spaß. Schon Tage vor dem Preis halten sich Kameraleute, Regisseure, Tontechniker, Musiker und Schauspieler bereit, um sich der Herausforderung zu stellen. In den vergangenen Jahren pausierte der Wettbewerb seit Corona, bis es 2025 hieß: „99-Fire is back!“
Das diesjährige Thema war „Power of kindness“. „Gerade in der heutigen Zeit sehen wir eine besondere Relevanz für mehr ‚Kindness‘, denn in Zeiten der digitalen Ermüdung wollen sich Menschen lebendig fühlen und suchen die unterschiedlichen Möglichkeiten für echte Kontakte und persönlich bereichernde Erlebnisse“, heißt es in der Ausschreibung des Wettbewerbs. Hauptsponsor des Awards ist in diesem Jahr die AIDA.
Auch aus Balve hat sich ein Filmteam mit einem Kurzfilm beworben. Die Medienschaffenden Markus Baumeister und Daniel Pütz produzierten mit ihrem fünfköpfigen Team, das sich spontan zusammengefunden hatte, den Film „Einmal unfreundlich“, in dem überbordende Freundlichkeit in der Beziehung auf ironische Weise und sehr schwarz humorig kommentiert wird.
Die beiden sind nicht neu in dem Metier. Mit ihren Firmen Das Zeichen – Film und Medien und Musik und Medien Balve GmbH produzieren sie seit vielen Jahren Imagefilme für Firmen und Kommunen.
Die Kurzfilmerei hingegen ist eher ein Hobby, wenn auch ein erfolgreiches: Bereits 2018 gewannen sie den Publikumspreis mit ihrem Film „Blow“. 2019 kamen sie mit ihrem Film „Ich liebe dich, Alex“ unter die besten 44. Und auch 2025 gibt es für die beiden wieder Grund zum Feiern. Ihr Film landete auf der Shortlist, also auf der Liste der 99 besten Filme. Bei YouTube findet man „Einmal unfreundlich“ auf Nummer 28.
Zum besten Film hat es leider nicht gereicht. Dennoch sind die beiden stolz, sich unter immerhin 1600 Einsendungen durchgesetzt zu haben. „Der Film wurde auch in Balve produziert, was sicher dazu beiträgt, unser Hönnestädtchen wieder ein Stück weit bekannter zu machen“, heißt es von ihnen.
Ob sie im nächsten Jahr wieder mit von der Partie sind, wissen sie noch nicht. „Mal sehen, wie es kommt. Wenn das Thema gut ist und wir uns 99 Stunden Zeit nehmen können, bestimmt“, erklären sie vergnügt.
Und auch die Nachfolge scheint gesichert: Mit im Team 2025 zum ersten Mal war Janus Pütz, der ebenfalls sein Herz für Medienproduktion entdeckt hat und beim Ton assistierte.
Den Film kann man online unter https://mse-film.de/kurzfilme/102-einmal-unfreundlich sehen. DP