Balve. Nach dem Höhleneinzug der Festspiele Balver Höhle wird dort derzeit das Bühnenbild gebaut für das diesjährige Musical „Das Dschungelbuch“. In vier Wochen kann somit am 3. Mai Premiere in der Balver Höhle gefeiert werden. Damit beginnt die Festspielsaison.

Herr Koch, in den vergangenen zwei Jahren erlebten die „Märchenwochen“, wie sie ja immer noch genannt werden, inzwischen aber eher „Kinder-Musicalwochen“ sind, einen Zuschauerboom. Nahezu ausverkauft war fast jede Vorstellung. Wie sieht es denn in diesem Jahr aus? Entwickelt sich auch das Dschungelbuch zum Zuschauermagneten?
Ja, der Name Kindermusical-Woche geht natürlich nicht so schön von der Hand. Zudem sind die Geschichten, welche wir erzählen, ja trotzdem Märchen. Ob sie nun als klassische Märchen oder in Musicalform erzählt werden, schließt sich ja nicht aus.
Erfolgreich sind diese Formate allemal, auch der Vorverkauf in diesem Jahr zeigt dies. Wir liegen hier sogar tendenziell ganz leicht vor dem letzten Jahr.

Tanzszenen sind ein wesentlicher Bestandteil des „Dschungelmärchens“, das ab Mai in der Höhle aufgeführt wird.

Der Höhleneinzug war dank vieler Hände in diesem Jahr schnell geschafft. Wieviel Personen zählt denn inzwischen das Ensemble?
Auch im aktiven Bereich verzeichnen wir immer mehr Beliebtheit. Wir sind inzwischen 54 Schauspieler von ganz klein, ca. 3 Monate, bis über knapp 70. Dazu kommen dann noch etwa 30 Aktive im Hintergrund, daher fasst unser Ensemble dieses Jahr rund 90 Mitglieder.
Steht schon fest, wer am 3. Mai die Festspielsaison in der Balver Höhle offiziell eröffnen wird?
Ja, auch das ist schon organisiert. Dieses Jahr erweist uns unser erster Bürger der Stadt, Hubertus Mühling, die Ehre unsere Saison offiziell zu eröffnen.

Regisseurin ist in diesem Jahr, wie in den vergangenen auch, Marie Neuhaus-Schwermann. Seit dem Herbst vergangenen Jahres beschäftigt sie sich mit dem Stück, seit Januar laufen die intensiven Proben.
Frau Neuhaus-Schwermann, was hat Sie bewogen, das Dschungelbuch-Musical in der Höhle zu präsentieren?
Das Dschungelbuch ist bis heute eine faszinierende Geschichte über Mensch und Tier, welche mir in der Fassung von Jan Rademacher und Timo Riegelsberger besonders gut gefallen hat. Ich finde, dass insbesondere unsere einzigartige Spielstätte sich hervorragend für eben dieses Musical eignet.
Sie werden sicherlich besondere Schwerpunkte neben der Musik haben. Welche sind das? Wird auch wieder getanzt?
Auch in diesem Jahr versuchen wir eine gelungene Mischung zwischen Spiel, Musik und Tanz auf die Bühne zu bringen. Eine Besonderheit dieses Jahr ist die Zusammenarbeit mit der Tanzschule „Ballett meets Pop“ aus Hemer, die für die Choreographien zuständig sind. Wie sich im Laufe der Probenzeit herausgestellt hat, die perfekte Wahl sowohl künstlerisch wie auch menschlich.
Waren die Kostüme nicht eine besondere Herausforderung? Wurde alles selbst genäht, oder konnte man sich Kostüme ausleihen?

Vereinzelt wird auch schon mal ein noch unfertiges Kostüm angepasst und damit geprobt.Fotos: Festspiele/privat

Unser sehr kleines, aber unfassbar kreatives und engagiertes Kostümteam hat auch dieses Jahr wieder ganze Arbeit geleistet. Die meisten Kostüme sind Handarbeit und auf die Darsteller zugeschnitten.
Musical bedeutet ja auch, dass sehr viel gesungen wird. Nun ist ja nicht jeder stimmlich gleich begabt. Hat da ein Musik-Coach die Sängerinnen und Sänger unterstützt?
Deswegen hat ja auch nicht jeder eine Hauptrolle. Es gibt immer die unterschiedlichsten Talente, diese herauszufinden und zu fördern ist die Aufgabe. Damit aber auch neben den Solosängern viele andere Stimmen auf der Bühne unterstützen können, hat auch in diesem Jahr Thomas Riedel die musikalische Leitung inne.
Was sagen Sie ihren kleinen und großen Schauspielern und Schauspielerinnen am Tag der Premiere, wenn diese vor Aufregung und Lampenfieber an sich selbst zweifeln?
Lampenfieber ist ganz normal und gehört auch ein klein wenig dazu. Der Zusammenhalt innerhalb des Ensembles ist immer sehr stark, wir unterstützen uns gegenseitig, ob auf oder hinter der Bühne. Somit wird auch die Aufregung vor der Show durch warme Worte und feste Umarmungen ganz schnell weniger.

In diesem Sinne wünscht die HÖNNE-ZEITUNG dem Ensemble der Festspiele Balver Höhle eine schöne Premiere und eine erfolgreiche Spielzeit.

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Das Interview führte Roland Krahl per E-Mail.


Titelfoto: Musikalischer Leiter Thomas Riedel und Regisseurin Marie Neuhaus-Schwermann betrachten bei den Proben in der Aula der Realschule die Szene kritisch.