Balve/Neheim-Hüsten. Die taxilose Zeit in Balve ist vorbei. Nach dem überraschenden und plötzlichem „Aus“ von Taxi-Bella im Februar dieses Jahres, nachdem das Traditionsunternehmen Taxi-Zabel ein Jahr zuvor gesundheits- und altersbedingt aufgehört hatte, hatte große Sorgenfalten auf manchen Gesichtern der Balverinnen und Balver hervorgerufen.

Was machen wir jetzt? Wie kommen wir zum Arzt? Wer fährt uns ins Krankenhaus oder einfach nur, wie komme ich vom Einkauf nach Hause ließ viele nicht ruhen. „Wir haben verstärkt Anrufe aus Balve bekommen und sind dann auch gefahren, wenn es möglich war“, erzählt Christopher Becker von Taxi-Becker aus Neheim-Hüsten. Er nahm sich den Sorgen der Balverinnen und Balver an und überlegte, was zu machen sei.

Schließlich beantragte er die entsprechende Lizenz für die Stadt Balve und just nach Ostern startete er mit einer Zweigstelle in Balve. Der Zweigstellensitz ist in der Bornstraße in Langenholthausen, am alten Sitz von Taxi-Zabel. Wolfgang Zabel, dem die Situation in Balve nicht verborgen blieb, half, wo er konnte, um Balve wieder ein tragfähiges Unternehmen zu besorgen.

So wird Taxi-Becker jetzt mit zwei Autos am Taxistand in Balve in der Bogenstraße stehen – von morgens bis in den Abend. Er hofft natürlich, dass er dort weniger stehen muss und seine Autos fahren werden, doch bei dem Angebot, das er liefert, dürfte das kein Problem sein. Denn neben den üblichen Taxifahrten in der Stadt bietet er auch Rollstuhl-, Dialyse- und Kurierfahrten an. „Es wird das gesamte Portfolio von damals Taxi-Zabel übernommen“, so der Firmeninhaber weiter, der auf insgesamt sieben Taxen und mittlerweile 25 Angestellte zurückgreifen kann.

Christopher Becker ist ein junger Unternehmer, der sich vor zwei Jahren in Neheim-Hüsten selbstständig gemacht hatte und seitdem weiter expandiert. Der Bedarf ist da und nun stehen zwei Fahrzeuge nur für Balve zur Verfügung. Das muss auch so sein, da die Taxameter entsprechend auf die Tarife im Märkischen Kreis umgestellt werden mussten. Sollte aber mal in Balve ein Engpass vorherrschen, will er aus seiner Flotte weitere Fahrzeuge nach Balve beordern.

Entsprechend stockte er sein Team auch weiter auf. „Ich habe Bewerbungen aus Balve bekommen, die ich berücksichtigt habe“, so Becker weiter und kann somit auch auf erfahrene Fahrer setzen, die sich in Balve bereits bestens auskennen.

Die moderne Technik hat übrigens in den Fahrzeugen auch Einzug gehalten. Zahlungen per Karte sind kein Problem. „Ob Kreditkarte oder Apple Pay, wir nehmen alles.“ Das sei zudem auch sicherer für das Fahrpersonal, da es nicht mehr soviel Bargeld dabei habe.

Erreichbar ist das Taxiunternehmen unter der bisherigen Telefonnumer von Taxi-Zabel sowie natürlich auch über die Arnsberger Taxi-Nummer. Die Zentrale sei immer bis weit nach Mitternacht besetzt, an allen Tagen, wirbt Christopher Becker, der froh darüber ist, in Balve Fuß gefasst zu haben. Weitere Aktivitäten kann er sich durchaus vorstellen.     kr


Titelfoto: Christopher Becker aus Neheim Hüsten hat für Balve eine Taxi-Lizenz erhalten.      Foto: Taxi-Becker