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entnommen der gedruckten Ausgabe der HÖNNE-ZEITUNG –

Balve. Von Anfang bis Mitte Mai beginnt die sogenannte „Setzzeit“ der Rehe. Der Begriff aus der Jägersprache bedeutet nichts anderes, als das Mutter Reh Nachwuchs bekommen hat. Die niedlichen gepunkteten Kitze werden geboren. Die Punkte, die uns zunächst auffällig erscheinen dienen den kleinen Rehen als Tarnung.

In den frühen Morgenstunden werden diese von der Ricke, so nennt sich das Muttertier, im Gras oder Bewuchs abgelegt. Dort verbleiben die Tiere regungslos, bis sie wieder abgeholt werden. Ihr Fell tarnt sie bis zur Unkenntlichkeit. Das funktioniert so gut, dass die Kitze keinen Fluchtreflex ausgeprägt haben. Denn auch die Nase des Fuchses kann sie nicht aufspüren, da sie noch keinen Eigengeruch aufweisen.

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Dies wird den Tieren häufig bei der Mahd zum Verhängnis. Daher suchen die Jäger die Wiesen vor den Mähtagen nach versteckten Kitzen ab. Nun kann es aber sein, dass Spaziergänger auf ein solch abgelegtes Rehkitz treffen und dieses dann entdecken. Die Tiere verbleiben völlig regungslos, sie seien aber weder krank noch brauchen sie Hilfe, weiß Hegeringsleiter Markus Grothe. „Egal wie süß und putzig die Tiere aussehen, die Kitze dürfen nicht angefasst oder gestreichelt werden, noch müssen sie zum Tierarzt gebracht werden. Der menschliche Geruch verhindert, dass die Ricke ihr Kitz abholt und das junge Tier verhungert weil es nicht mehr gesäugt wird.“

Nicht nur Familie Reh hält Kinderstube in den nächsten Wochen. Viele Vogelarten ziehen jetzt ihre Kleinen groß. Die Frischlinge der Wildschweine sind ebenfalls noch sehr klein. Daher sind Hundebesitzer unbedingt angehalten, ihre vierbeinigen Freunde an der Leine zu führen. Auch der liebste Familienhund kann beim Anblick von Wild zum Jäger werden und schnell ein Rehkitz totbeißen, oft ohne dass sein Mensch davon überhaupt etwas mitbekommt.

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Im Kontakt mit einer Rotte Wildschweine kann der Jäger auch schnell zum Gejagten werden, denn die Muttertiere reagieren mitunter sehr aggressiv auf Angreifer. Daher ist das Führen an der Leine in dieser Zeit nicht nur Wildtierschutz sondern auch Schutz des eigenen Hundes.

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