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Balve/Garbeck. „Die verstehen sich wirklich gut!“ Ein Ausspruch, den ein Teilnehmer der ersten Heiligen Kommunion am Donnerstag vor der Kirche in Balve tätigte, als er ein Amicitia-Vorstandsmitglied mit einem St.-Sebastian-Vorstandmitglied in innig freundschaftlichem Gespräch sah. Am Freitagabend wurde dann ein Schuh daraus, als Brudermeister Christoph Rapp und Amicitia-Vorsitzender Fabian Schulte verkündeten, dass ab 2025 die Garbecker Musiker nach 40 Jahren wieder Festmusik in der Balver Höhle sein werde.

Nachdem der MV Lichtringhausen mitgeteilt hatte, nur noch in diesem Jahr, dann nach 11 Jahren, die Musiktätigkeit für die St.-Sebastian-Schützenbruderschaft einzustellen, begann für den Vorstand die Suche nach einem adäquaten Ersatz. „Nachdem bereits in diesem Jahr die Musiker der Band Amigos für Stimmung in der Höhle sorgen, war die Amicitia unsere erste Wahl“, so St.-Sebastian Geschäftsführer Thomas Scholz. Schwierige, aber am Ende fruchtbare Verhandlungen schlossen sich an.

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Man habe sich von den rund 70 Musikern des Orchesters grünes Licht für die Verhandlungen geholt, berichtete Vorsitzender Fabian Schulte. Problematisch dabei waren die Verhandlungen den Montag betreffend. Denn auch an diesem Tag muss eine entsprechende Anzahl von Musikern zugegen sein, um als Festmusik auftreten zu können. Viele Bruderschaften im Sauerland mussten bereits darauf reagieren und beginnen nun bereits freitags mit ihrem Fest, das dann sonntags endet.

„Solche Überlegungen mussten wir natürlich auch schon anstellen, wollen aber die alte Tradition des Schützenfestmontags so lange wie eben möglich aufrechterhalten“, so Brudermeister Rapp. Doch einer Veränderung dürfe man sich nicht verschließen, wenn es noch schwieriger werden würde, Musik zu bekommen.

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Doch die kommenden Jahre wird es wohl so weitergehen und beide Parteien hoffen auf eine lange Zusammenarbeit, die in den 80-er Jahren abrupt wegen einiger Zwistereien endete. „Ja, die alten Musiker haben uns darauf hingewiesen“, so Fabian Schulte. „Aber letztendlich sei das kein Grund gewesen, eine Absage zu erteilen.“ Im Gegenteil sei dies vergangene Thema für unsere Generation endgültig vom Tisch. Es seien inzwischen 40 Jahre vergangen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so Thomas Scholz, auch wenn diese vertraglich nur ein Jahr geht und dann Jahr um Jahr verlängert wird. So sei es üblich und daraus kann sich eine lange Zusammenarbeit entwickeln. Man habe schließlich schon seit Jahren die Garbecker Musik im Sonntagsfestzug, nun die Amigos als Stimmungsmusik in der Höhle und so sei es klar gewesen, zunächst in der Nachbarschaft nachzufragen, ob sie Interesse haben. „Wir wären auch sehr enttäuscht gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre“, bestätigte Geschäftsführer Christoph Bathe das freundschaftliche Verhältnis zur Balver Bruderschaft.

Für die Garbecker Amicitia bedeutet die Annahme der Schützenfestverpflichtung Mehrarbeit. Nach dem Schützenfest in Sundern, dem eigenen in Garbeck und nun in Balve stehen drei anstrengende Woche für die Musiker bevor. Hinzu kommt ebenfalls im Vorfeld das Schützenfest in Langenholthausen und alle zwei Jahre die Night of Music in der Balver Höhle. Ein volles Programm also, das sich natürlich auch auf die Proben auswirkt. Trotzdem sieht es der Musiker-Vorstand gelassen. Die meisten Märsche und Stücke der Blaskapelle sind Standard und bedürfen keiner großartigen Proben mehr, man werde aber auch neue aktuelle Musikstücke präsentieren. Die Saison ende mit dem Schützenfest in Balve und von daher spiele man alles wie im Schlaf.

„Außer dem Margaretenmarsch“, warf Brudermeister Christoph Rapp ein, „den müsst ihr noch proben.“ Denn das in Balve als Höhleneinzugsmarsch bekannte Musikstück darf natürlich nicht fehlen. „Da müssen wir dann wohl noch mal dran“, meinte lachend Fabian Schulte abschließend. Ein weiteres Zeugnis einer freundschaftlichen Verbindung, die bereits bei der Kommunionfeier nicht unauffällig war.    kr


Titelfoto: Der Vertrag zwischen der St.-Sebastian-Bruderschaft und dem Musikverein „Amicita“ Garbeck ist geschlossen und besiegelt. Christoph Bathe (v. l.), Thomas Scholz, Fabian Schulte, Christoph Rapp und Tim Volkmann freuen sich über die neu geschlossene Zusammenarbeit.    Foto: Roland Krahl

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