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entnommen der gedruckten Ausgabe „Die Schelle“ –

Neuenrade. Das Theaterwochenende ist in der freien Waldorfschule Neuenrade seit Jahren ein fester Bestandteil und für die Schüler wohl das Highlight eines jeden Schuljahres. Gespielt wurde diesmal „Verlorene Liebesmüh“ von William Shakespeare. Allerdings in einer freien Bearbeitung von Andreas Zemke, der auch Regie und die Gesamtleitung übernommen hatte.
Den Begriff der freien Version erklärt Zemke damit, dass alljährlich die 8. Klassen eine Theateraufführung einstudieren. Und dabei sollte man die verständliche Aufregung der jungen Akteure berücksichtigen. Schließlich stehen sie vor gut 100 Zuschauern auf den Brettern der Aula. Damit möglichst viele Schüler sich in einer Rolle verwirklichen können, wird das jeweilige Stück in zwei Besetzungen, für jeden Abend eine, einstudiert.
Seit über neun Jahren sorgt Andreas Zemke auch dafür, dass die Sprache, der oft klassischen Theaterstücke, altersgerecht ist. So wurde die Anzahl der gesprochenen Worte abweichend vom Original auf 8000 reduziert, was dem Inhalt jedoch nicht anzumerken ist.
Vor jeder Vorstellung geht es dann zu wie bei den Profis. In einem Nebenraum der Bühne werden die zum Teil selbst kreierten Kostüme angezogen, jeder seiner Rolle entsprechend geschminkt. Seit Ostern wurde mit einer großen Portion Fleiß und viel Disziplin fast in Vollzeit geprobt.

Die Darsteller mustern sich gegenseitig, ob das Kostüm richtig sitzt und die Schminke da ist, wo sie hingehört. Die Anspannung vor der Aufführung ist groß.

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Ein Theaterstück besteht aber auch aus einer wechselnden Beleuchtung. An diesem Abend zeichneten Lucien Hanel und Joschua Buß hierfür verantwortlich. Letzterer gewährte einen Einblick in die Lichttechnik. Das ist für den 17-Jährigen genau sein Metier. Neben dem Schaltpult liegt ein genauer Beleuchtungsplan, der den jeweiligen Ausleuchtern genau anzeigt, in welcher Szene welche Lichtnummer gesetzt werden soll. In dieser Inszenierung sind es 34 unterschiedliche Lichteffekte.
Nach einer gelungenen Aufführung wartete in der Vorhalle auf Zuschauer und Akteure ein kleiner Imbiss, dessen Köstlichkeiten natürlich von den Eltern gespendet und angerichtet wurden. Überhaupt, so Andreas Zemke, ließe sich so eine Veranstaltung nicht ohne die vielen Arbeitsstunden der Eltern alleine für das Bühnenbild durchführen. Nach diesem aufregenden Wochenende ist für die Schüler der Ausflug in die Theaterwelt vorbei und der Schulalltag hat sie wieder. sp


Titelfoto: Die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule brachten ein Shakespeare-Stück zur Aufführung. Fotos: Karsten Sprawe

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