Die Asiatische Hornisse ist eine aus Südostasien stammende, kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse und hat sich seit 2022 rasant in Nordrhein-Westfalen ausgebreitet. Nur im unmittelbaren Nestbereich verteidigt sie sich und die Brut mit Stichen, insbesondere bei Erschütterungen des Nestes. Die Stiche sind für Nicht-Allergiker ungefährlich und vergleichbar mit Wespen- oder Bienenstichen.
Während sie in den Jahren 2022 bis 2024 noch bekämpft wurde, greift in diesem Frühjahr ein Management im Rahmen der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 über invasive Arten. Das bedeutet, dass Funde von Nestern oder Individuen dieser nichtheimischen Wespenart nicht mehr gemeldet werden müssen. Es entfällt somit die Beseitigungspflicht der Nester für die Unteren Naturschutzbehörden in Nordrhein-Westfalen aus Gründen der Gesundheitsvorsorge oder zur Abwendung von wirtschaftlichen Schäden. Meldungen bei der Unteren Naturschutzbehörde werden aber weiterhin zu Dokumentationszwecken erfasst, denn es besteht weiterer Forschungsbedarf zu Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf die Biodiversität in Europa.
Imkern wird empfohlen, ihre Bienenstöcke durch Fluglochverengungen zu schützen. Eigene Bekämpfungsmaßnahmen sind sowohl bei einzelnen Exemplaren als auch Nestern zulässig, sofern sie sachkundig, tierschutzkonform und ohne Gefährdung anderer Arten erfolgen, informiert die Untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises.
Wie erkennt man die Asiatische Gelbfuß-Hornisse?
Sowohl die Königinnen als auch deren Arbeiterinnen und Drohnen der Asiatischen Gelbfuß-Hornisse unterscheiden sich deutlich von der heimischen Hornisse (Vespa crabro). Auf den ersten Anblick sind die Asiatischen Gelbfuß-Hornissen insgesamt etwas kleiner und deutlich dunkel schwarz gefärbt. Die heimische Hornisse fällt hingegen durch ihren gelb-schwarz gemusterten Hinterleib auf. Das ist ein Erkennungsmerkmal, das allen heimischen sozialen Faltenwespen gemein ist. Aufgrund dieser sehr spezifischen Farbgebung ist eine Unterscheidung von der heimischen Hornissenart gut möglich. Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,5 Zentimetern, Königinnen von bis zu drei Zentimetern. Damit sind sie etwas kleiner als die heimische Hornissenart, bei der Arbeiterinnen eine Körperlänge von bis zu drei Zentimetern, Königinnen von bis zu 3,5 Zentimeter erreichen.
Trotz dieser Unverwechselbarkeit sind in den vergangenen Jahren leider schon Nester der heimischen Hornisse zerstört und Königinnen unnötig getötet worden, weil man annahm, es seien Asiatische Hornissen. Das ist ein Verstoß gegen deren Schutzstatus nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV). Die heimische Hornisse (Vespa crabro) ist als besonders geschützte Art eingestuft.
Grafik: Dr. Otto Boecking, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit