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Balve/Beckum. (R.E.) „Die Polizei, Dein Freund und Helfer“. Diese Erfahrung hätte Christoph Schepers aus Beckum auch gerne gemacht, nachdem sich eine bisher unbekannte Frau jene Geldkassette in der Goldbäckerei-Filiale Grote hat aushändigen lassen, die eigentlich für den Förderverein des St.-Antonius-Kindergartens Beckum gedacht war. „Als ich Anzeige wegen Betrugs stellen wollte, war die Wache in Balve am helllichten Tag geschlossen. Nicht einmal ein Hinweisschild machte darauf aufmerksam, dass sie derzeit nicht besetzt ist“, ließ uns Schepers wissen.

Erschüttert über die Dreistigkeit der unbekannten Diebin ließ sich der Beckumer, der die Masken-Aktion (wir berichteten) ins Leben gerufen hatte, aber nicht aus der Ruhe bringen. Er setzte sich am nächsten Morgen ins Auto und fuhr zur Polizeiwache Menden, zuvor hatte er jedoch dort angerufen, um sein Anliegen mitzuteilen.

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Was er in Menden erlebte, hat ihm fast die Sprache verschlagen. Obwohl ihm gesagt worden sei, die Kripo sei bis 15.30 Uhr im Haus und er um 14 Uhr in Menden war, teilte ihm die Polizei mit, sie habe keine Zeit, die Anzeige aufzunehmen. Er solle sie online erstatten. „Das war schon merkwürdig, denn der Polizeibeamte lehnte grinsend und in Kaffeepausenmanier an der Theke“, schildert der Beckumer die Situation in der Wache.

Bevor Schepers die Heimfahrt antrat, händigten ihm die Polizeibeamten, so sagt er, „einen Papierschnitzel mit der E-Mail-Adresse“ für die Anzeige aus. Nachdem die Anzeige nach fünf Anläufen per Online gestellt war, hatte der Beckumer gehofft, eine Bestätigung zu erhalten. Das war aber nicht der Fall. Verunsichert rief er in Menden bei der Polizei an. Die ließ ihn wissen, dass die Anzeige von Düsseldorf aus ihre Reise über Iserlohn antritt und somit erst später in Menden vorliegen würde.

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„So etwas geht doch gar nicht. Das hätte man mir doch bereits auf der Wache sagen können“, ist Schepers nicht gut auf die Polizei zu sprechen, da er sich Unterstützung bei Erstattung der Anzeige nicht nur erhofft, sondern vorausgesetzt hatte. Zumal er vor seiner Fahrt nach Menden in der dortigen Polizeiwache angerufen hatte. „Vielleicht sagt mir die Polizei ja Bescheid, wenn die Anzeige in Menden eingetroffen ist“, gibt sich Schepers im Gespräch mit unserer Zeitung nicht gerade optimistisch.

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