Balve. (R.E.) Das Corona-Virus sorgt derzeit wieder für große Aufregung, nachdem die Infektionen Tag für Tag zurückgegangen waren in Nordrhein-Westfalen. Ursache dafür ist der Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück. Dort hatten die Behörden in der vergangenen Woche einen massiven Corona-Ausbruch registriert. Mehr als 1.550 Menschen wurden bislang positiv auf das Corona-Virus getestet. NRW verhängte einen „Lockdown light“ über die Kreise Gütersloh und Warendorf.
Unter den etwa 7.000 Mitarbeitern der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auch ein Balver. Er ist aber nicht als Metzger tätig, sondern in der Verwaltung beschäftigt. Als am Wochenende bekannt wurde, dass das Corona-Virus sich sehr stark verbreitet hatte unter den Mitarbeitern in der Zerlegungs-Abteilung, sorgte die NRW-Landesregierung dafür, dass die Firma geschlossen wurde.
Das bedeutete für den Balver, dass auch er in die Liste derjenigen Mitarbeiter aufgenommen wurde, die sich in Quarantäne begeben müssen. Dafür sorgte das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises. „Wir sind vom Gesundheitsamt des Kreises Gütersloh darüber informiert worden, dass ein Mitarbeiter von Tönnies bei uns im Kreis wohnt. Da es sich bei dem Balver um eine Kontaktperson handelt, ist er angewiesen worden, in Quarantäne zu gehen. Aber das war für ihn selbstverständlich. Er arbeitete ohnehin im Home-Office“, sagte uns Volker Schmidt, Leiter des Gesundheitsamtes des Märkischen Kreises.
Der Verwaltungs-Angestellte gilt nicht als Problemfall, laut Schmidt. Da er bisher keine Symptome zeigt, wird keine Abstriche vorgenommen. Sollte sich das Corona-Virus bemerkbar machen, dann wird sich der Balver bei einem Hausarzt vorstellen, der einen Abstrich vornimmt. Der Märkische Kreis nimmt keine Tests mehr vor. „Nach 14 Tagen ist die Quarantäne beendet“, sagte Schmidt, der darauf verweist, dass der Balver nicht an der Reihentestung in der Firma Tönnies teilnehmen musste.
Mit dieser Aussage lag der Leiter des Gesundheitsamtes des Märkischen Kreises, Volker Schmidt, jedoch daneben. Denn auf abermalige Nachfrage der HÖNNE-ZEITUNG erklärte der Pressesprecher des Märkischen Kreises, Hendrik Klein: „Der Balver ist bereits getestet worden, wie viele andere Tönnies-Mitarbeiter auch. Das Ergebnis bei ihm war negativ.“
Danke, daß Sie der Sache nachgegangen sind. Es kursierten mindestens drei Versionen, was nicht zur Beruhigung beitrug.
So wie es aussieht, können wir entspannter dem Quarantäneende entgegensehen. Vielen Dank!
Eine Kontaktperson heißt so per Definitionem, weil sie einen längeren Zeitraum (vielleicht 15 Minuten) mit einem Infizierten zusammen war. Der Balver ist offiziell eindeutig als Kontaktperson geführt. Wie da von „kein Problemfall“ auszugehen ist, erschließt sich mir nicht. Der Bericht stellt eine unzulässige Verharmlosung dar. Ist der Mann gesund: Alles klar! Wird der Mann krank: Balve hat ein Problem. Wird der Mann nicht krank, obwohl er Virenträger ist, hat er vielleicht bereits dutzende Balve angesteckt. Entwarnung kann man frühestens(!!) in zwei Wochen geben, wenn der Mann gesund bleibt. Wer Gegenteiliges behauptet, hat noch immer nichts verstanden.