Fällt ein Bach trocken, schließen sich parallel verschiedene ökologische und chemische Prozesse an. Weniger Wasser bedeutet auch, dass sich das noch vorhandene Wasser erwärmt. So kann weniger Sauerstoff im Wasser gespeichert werden. Sauerstoff benötigen aber alle Lebewesen in Gewässern – sei es zum Atmen oder zum Umsetzen von chemischen Abläufen. Zu wenig Sauerstoff im Wasser und eine hohe Sonneneinstrahlung sorgen dagegen dafür, dass Bakterien gesteigert arbeiten und Stoffe herstellen, die die Ökologie eines Gewässers belasten.
Viele Kleinstlebewesen sind daran angepasst, Trockenheit über einen kurzen Zeitraum zu überstehen. Bei längeren Trockenphasen können Fische, Pflanzen und Kleinstlebewesen aber sterben und die ökologische Vielfalt geht stark zurück. Tiere, die auf den Bach als Trinkquelle angewiesen sind, können diesen dann nicht mehr nutzen und finden meist keine Alternative.
Regentonne eine gute Alternative
Für die Natur ist es daher – zum Schutz von Wasserpflanzen, Kleinlebewesen und Fischen – umso wichtiger, auf jede Entnahme von Wasser zu verzichten. Der Kreis appelliert daher, zum Beispiel keine elektrischen Pumpen einzusetzen, um mit Bachwasser den Garten zu bewässern. Alternativen sind unter anderem eine Regentonne oder ein unterirdischer Erdwassertank. Im vergangenen Jahr mussten aufgrund der Trockenheit bereits in zahlreichen Regionen zuständige Wasserbehörden ein Verbot für die Entnahme von Wasser aus Flüssen und Bächen aussprechen. Eine entsprechende Anordnung der Unteren Wasserbehörde des Märkischen Kreises ist im Sommer nicht ausgeschlossen.