Märkischer Kreis. Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank in Südwestfalen eG hatten gute Nachrichten für die Mitgliedervertreter im Gepäck: Das Geschäftsjahr 2023 der Genossenschaftsbank brachte ein gutes Ergebnis. Mitglieder erhalten 3 % Dividende und gleichzeitig stärkt die Bank ihr Eigenkapital. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sehen sich die Verantwortlichen der Volksbank für die Zukunft gut gerüstet. Langjährige Aufsichtsratsmitglieder wurden im Amt bestätigt.
Die diesjährige Vertreterversammlung der Volksbank fand im Gläsersaal der Siegerlandhalle statt, der mit rund 300 Vertretern und Gästen gut gefüllt war. Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Sven Keller begrüßte die Anwesenden und führte durch die Veranstaltung. Vorstandssprecher Roland Krebs (Foto links) ging im Bericht des Vorstandes zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023 darauf ein, wie sich das genossenschaftliche Finanzinstitut in den anhaltend turbulenten Rahmenbedingungen positioniert hat. „Neuen Herausforderungen kann man selten mit alten Rezepten begegnen. Deshalb haben wir intensiv an unserem Angebot für unsere Mitglieder und Kunden gearbeitet und daran, möglichst veränderungsfähig zu sein“, betonte Krebs. Als zentrale Herausforderungen benennen die Volksbank-Verantwortlichen den Fachkräftemangel, hohe Energie- und Infrastrukturkosten, die Nachhaltigkeitsstransformation sowie Bankenregulatorik und Bürokratie. „Die Rahmenbedingungen werden immer unkalkulierbarer – unsere Antwort darauf lautet: Mutig agieren“, hebt Krebs weiter hervor. So habe man sich im vergangenen Jahr mit der so genannten Wohnfühlberatung – einem ganz neuen Angebot für modernisierungswillige Immobilienbesitzer – an den Markt begeben. Die Firmenkundenbetreuung ist dank hoher Spezialisierung leistungsfähiger als je zuvor. Und mit RegioKonnex hat die jüngste Tochter der Volksbank Anfang 2024 eine App zur Vernetzung von Unternehmen in Südwestfalen an den Start gebracht.
„Wir investieren viel in digitale und mediale Service- und Beratungsangebote, da diese zunehmend nachgefragt werden. Und wir investieren gleichzeitig in unser Filialnetz, das sich in dieser Entwicklung mit verändert“, berichtet Krebs. Zuletzt seien große Investitionen in die Standorte Halver und Plettenberg erfolgt, weitere Standorte werden folgen. Mit ein wenig Besorgnis betont die Volksbank jedoch, dass der Fachkräftemangel insbesondere das klassische Filialangebot erheblich unter Druck setze: „Während früher ein Filialstandort von den Besuchsfrequenzen und dem Umfang von Geschäften abhängig war, wird dieser mehr und mehr von der Attraktivität der Arbeit vor Ort bestimmt.“
Insgesamt freut sich die Volksbank über eine sehr positive Resonanz, die Mitglieder und Kunden im Rahmen der Zufriedenheitsbefragung Ende 2023 attestiert hatten: 90% der Teilnehmer sind zufrieden bis vollkommen zufrieden mit der Genossenschaftsbank.
Über die konkreten Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 wusste Vorstandsmitglied Jens Brinkmann (Foto rechts) viel Positives zu berichten: „Das Kundengesamtvolumen, dass uns unsere Mitglieder und Kunden in unserer Bilanz und bei unseren Verbundpartnern anvertrauen, lag zum Jahreswechsel bei über 8,8 Mrd. € – was einem Wachstum von 4,2 % entspricht“. Auch wenn konjunkturbedingt das Kreditgeschäft 2023 mit nur einem leichten Wachstum hinter den Erwartungen blieb, punktet die Volksbank im regionalen Mittelstand als zuverlässiger Finanzierungspartner. Die bilanziellen Kundeneinlagen liegen mit rund 3,2 Mrd. € auf Rekordwert – hier spüre man die Zinsentwicklung am Markt weiterhin deutlich in der Nachfrage nach Festgeldangeboten. Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss legte gegenüber dem Vorjahr um 2,1 % auf rund 105 Mio. Euro zu, Kostensteigerungen lagen in einem erwarteten Maß. Der Bilanzgewinn stieg um 5,2 % auf 4,8 Mio. €.
Die Vertreterinnen und Vertreter erteilten dem Jahresabschluss, der Arbeit des Vorstandes und der Arbeit des Aufsichtsrates einstimmig ein positives Votum und beschlossen im Verlauf der Veranstaltung die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 3 % an die Volksbank-Mitglieder, darüber hinaus wurden Rücklagen und Eigenkapital gestärkt. „Unser Eigenkapital stattet uns mit einer guten Basis für Wachstum in der Zukunft aus – auf zunehmend hohe Anforderungen der BaFin sind wir vorbereitet“, führte Brinkmann aus.
Abschließend wurden acht Mitglieder des bisherigen Aufsichtsrates im Rahmen turnusmäßiger Wahlen wiedergewählt: Prof. Dr. Sven Keller, Brigitta Wallmann, Kai Dörnbach, Melanie Regina Klein, Dr. Peter Koopmann, Dr. Sven Simons, Peter Tweer und Klaus Peter Zahn. Bereits einige Tage zuvor waren vier aus dem Kreis der Mitarbeiter gewählte Vertreter im Aufsichtsrat der Bank bestätigt worden: Heinz Griesenbruch, Uta Hilden, Uwe Seelbach und Jan Zanger. Mit Rochus Schulz, Klaus-Peter Kraft und Jörg Kohlhage schieden vor dem Hintergrund einer langfristig geplanten Verkleinerung des Aufsichtsgremiums der Volksbank drei Aufsichtsräte aus.