Anzeige

Von Richard Elmerhaus

Balve. Die Rücktritte der 1. Vorsitzenden Ulrike Mertens und ihres Stellvertreters Thomas Kruse-Endres erschüttern nicht nur den Festspielverein, sie taugen auch zu einem bühnenreifen Drama. Denn nachdem die Ex-Vorsitzende Ulrike Mertens die ganze Zeit geschwiegen hat, um keine schmutzige Wäsche zu waschen, wie sie dieser Zeitung sagte, meldet sie sich jetzt doch zu Wort. Sie will verhindern, dass ihr damaliger Stellvertreter Thomas Kruse-Endres seine Rolle rückwärts mit Erfolg zum Abschluss bringt, weil dadurch Vereinsrecht verletzt werde.

Anzeige

Ex-Vorsitzende Ulrike Mertens ist der Meinung, ihr Stellvertreter, Thomas Kruse-Endres (Bild), könne nach seinem Rücktritt nicht einfach in sein Amt zurückkehren. Foto: Richard Elmerhaus

Der 2. Vorsitzende sei offiziell zurückgetreten und könne deshalb nicht einfach in sein Amt zurückkehren, als sei nichts geschehen. Thomas Kruse-Endres habe in einer von ihm einberufenen außerordentlichen Vorstandssitzung seine Demission vom Amt des 2. Vorsitzenden bekanntgegeben. So schildert Ulrike Mertens den Abgang ihres Stellvertreters.

Anzeige

Nachdem der Festspielverein Balve verlauten ließ, mit dem 2. Vorsitzenden, Thomas Kruse-Endres und Schatzmeister Hermann Becker an der Spitze, sei der Vorstand auch weiterhin geschäftsfähig, Neuwahlen würden in der nächsten Mitgliederversammlung zum Jahresende durchgeführt, ging die Ex-Vorsitzende doch noch in die Offensive, indem sie in ihrer Stellungnahme unter anderem dezidiert auf die Vorstandssitzung des Festspielvereins Balve am 26. Juni 2018 eingeht.

Stellungnahme von Ulrike Mertens

„In einer Presseerklärung des Vereins Festspiele Balver Höhle e.V. vom 9. Juli 2018 wird behauptet, der 2. Vorsitzende Thomas Kruse sei weiterhin im Amt, somit nicht zurückgetreten. Dies ist unzutreffend. In der von ihm einberufenen außerordentlichen Sitzung des Vorstands vom 26. Juni hat Herr Kruse auf ausdrückliche Nachfrage erklärt, dass er nicht mehr weiter mache aus persönlichen Gründen. Ihm wurde für seine Tätigkeit ausdrücklich gedankt, und mit dem Applaus aller Anwesenden bedacht.

Noch am gleichen Abend hat er sich aus den sozialen Medien zurückgezogen und seine Administratorfunktion bei Facebook gelöscht. Auf eine E-Mail des Pressesprechers Adalbert Allhoff-Cramer vom 27. Juni 2018 („Sehr schade, dass du nicht mehr dabei bist, aber vielleicht ist es die richtige Entscheidung für dich“) hat er nicht mehr reagiert. Ein „Rücktritt vom Rücktritt“ ist aber im Vereinsrecht nicht vorgesehen.

Ich sehe mich in der Verantwortung für die ordnungsgemäße Abwicklung der laufenden Geschäfte und eine korrekte Übergabe. Ich bin bereit, trotz meines Rücktritts bis zu einer Neubesetzung des Vorstands die Amtsgeschäfte weiter zu führen, soweit unbedingt erforderlich. Damit der Verein wieder handlungsfähig ist, schlage ich vor, schnellstmöglich eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen.

Diese Mitgliederversammlung dient dem Zweck, die Position des/der ersten und zweiten Vorsitzenden des Vereins Festspiele Balver Höhle e.V. neu zu besetzen und auf diese Weise einen arbeitsfähigen Vorstand nach § 26 BGB zu bilden. Damit soll zugleich der Einrichtung eines Notvorstands durch das Amtsgericht vorgebeugt werden.

Gleichzeitig könnte bei dieser Gelegenheit über die Zukunft des Vereins und die zukünftige Organisation und Arbeitsweise nachgedacht und beraten werden. Nach den jetzigen Erfahrungen sehe ich erheblichen Verbesserungsbedarf: Verkleinerung des Vorstands auf etwa fünf Personen, Einführung einer Geschäftsordnung für die Arbeit des Vereins, Einführung ethischer Richtlinien, Verbesserung der Arbeitsweise der Geschäftsstelle und anderes mehr.

Nach 22 Jahren Vereinsmitgliedschaft, in der ich mich sehr für die Festspiele Balver Höhle e.V. eingesetzt habe, bin ich dem Festspielverein immer noch mit Herzblut verbunden“.

 

Anzeige